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Spiel zu verkaufen: Wie Rot-Weiß Erfurt Geld in die Kassen spülen will

Spiel zu verkaufen: Wie Rot-Weiß Erfurt Geld in die Kassen spülen will

Steigerwaldstadion in Erfurt
Das Steigerwaldstadion in Erfurt aus der Luft. Foto: Imago / Photo2000
  • FC Rot-Weiß Erfurt hält Fan-Konferenz „Gemeinsam Eins“ ab
  • Äußere Faktoren werden benannt, die die laufende Saison verhagelt haben
  • Verein bietet neue Sonderleistungen und bittet im Gegenzug um Geld

Den finanziellen Sorgen tritt der FC Rot-Weiß Erfurt aktiv entgegen. Auf der Fan-Veranstaltung „Gemeinsam Eins“ am Sonntag warb der Fußball-Club erneut um Mithilfe aus den Reihen der Anhänger. „Wir gehen da aber nicht mit dem Klingelbeutel herum“, betont Mohren. So bietet Rot-Weiß in seinem Online-Shop momentan limitierte Trikots, VIP-Tickets oder sogar Fußballspiele gegen RWE zum Kauf an.

Saison 16/17 startet mit Schicksalsschlag für RWE

Gemeinsam wolle man die Zukunft des Vereins mit über 50-jähriger Geschichte sichern. „Wir befinden uns momentan gefangen in einem Schraubstock“, umschreibt Mohren die Situation. In der aktuellen Saison habe Rot-Weiß gleich mehrere Schläge hinnehmen müssen, für die der Verein wenig könne. Mohren erinnert an das wegen des Bauverzugs geplatzte Arena-Eröffnungsspiel gegen das Bundesliga-Team Mainz 05. Neben dem Ruf-Malus schlugen die nicht fertigestellten, aber schon verkauften Logenplätze aufs Kontor.

Weniger Einnahmen, dafür mehr Kosten drücken auf Bilanz

Zusatzkosten entstünden auch durch den Abbruch des alten Steingebäudes. Der Umzug der Geschäftsleitung in den neuen Gebäudetrakt sorgt für mehrere Tausend Euro zusätzliche Kosten pro Monat.

Auch die zurückgegangenen Zuschauerzahlen in der sportlich durchwachsenen Saison machen dem Verein zu schaffen. Deshalb appellierte der RWE-Vorstand am Sonntag auch an die Fans, doch öfter die eigene Mannschaft im Steigerwaldstadion zu unterstützen.

Rot-Weiß Erfurt auf heißen Kohlen wegen BVB-Spiel

Ein weiterer Schlag ereilte die Rot-Weißen, als das Spiel gegen Borussia Dortmund kurzfristig wegen Nebel beim Anflug der Bundesliga-Mannschaft auf den Flughafen Erfurt abgesagt werden musste. Seitdem kämpft der Verein um die Geduld der Fans, die ihr Geld noch nicht zurückgefordert haben. Problematisch sei für den RWE aber nicht nur der finanzielle Aspekt: „Wir wollen auch keine säuerlichen Fans. Wir werden immer wieder gefragt: ‚Wann kommen die denn?‘ Aber bei einem Verein, der alle drei Tage ein Spiel hat, ist ein Nachholetermin nicht so einfach zu vereinbaren“, so Mohren. Derzeit rechnen die Erfurter damit, dass der BVB Anfang August ins Steigerwaldstadion kommen wird. „Vermutlich zwischen dem ersten und zweiten oder dem zweiten und dritten Spieltag.“

Womit Rot-Weiß Erfurt zusätzliche Einnahmen erzielen will:

  • Sondertrikot mit dem Namen des Käufers, das die Mannschaft bei Spielen trägt: 196,60 Euro
  • Unterstützer-Mitgliedschaft: 96,60 Euro
  • Platz in der Zalando-Event-Lounge bei einem Top-Heimspiel mit Promi-Talk und Spieltagsanalyse: 196,60 Euro
  • Vergünstigtes Business-Ticket für die Osttribüne: 96,60 Euro
  • Werbung auf der Digital-Bande: 1966 Euro (netto)
  • Freundschaftsspiel gegen die RWE-Profis: 5750 Euro
  • Werbefläche auf der Südtribüne, auf denen jeweils auch eine Rot-Weiß-Legende zu sehen ist: 7500 Euro (netto)