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Warum wir „Entengrütze“ essen sollten

Warum wir „Entengrütze“ essen sollten

Wasserlinsen, als Entengrütze bekannt
Wasserlinsen, als Entengrütze bekannt Foto: dpa
  • Forscher suchen nach neuen Nahrungsmitteln für den Menschen.
  • Jenaer Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Wasserlinsen gut geeignet sind.
  • Erste Versuchsanlagen zur industriellen Herstellung gibt es schon – im Ausland

Die Wasserlinse – im Volksmund als „Entengrütze“ bekannt – ist nach Erkenntnissen von Ernährungsexperten als Lebensmittel empfehlenswert. Wissenschaftler der Universität Jena haben mit Fachkollegen in Indien und Deutschland das Potenzial der Pflanze für die menschliche Ernährung untersucht, teilte die Uni am Mittwoch mit. Der Proteingehalt der kleinen wurzellosen Wasserlinse (Wolffia globosa) sei mit dem von Lupine, Raps oder Erbsen vergleichbar. In ihr seien wertvolle Omega-Drei-Fettsäuren enthalten.

Wasserlinse wird in Asien gegessen

In Asien komme die Wasserlinse bereits als Suppe, Gemüsebeilage oder Omelette auf die Tisch. Sie könne aber auch für Smoothies oder in glutenfreiem Gebäck eingesetzt werden. Es gebe bereits Versuchsanlagen in Israel und den Niederlanden, in denen Wasserlinsen im industriellen Maßstab erzeugt werden.

Wolffia globosa sind nur 0,7 bis 1,5 Millimeter groß, kugelig und wurzellos. Sie vermehrten sich so rasch, dass die „Entengrütze“ in kurzer Zeit ganze Gewässer bedecke, hieß es. Sie benötige keine zusätzlichen Anbauflächen und könne im Wasser gelöste Spurenelemente aufnehmen. So ließen sich etwa ernährungsbedingte Mangelerscheinungen gut ausgleichen.

Wie nahrhaft ist Wasserlinsen-Art?

Die Wolffia globosa kommt vor allem in warmen Regionen Asiens wie etwa in Indien vor. In Mitteleuropa sei es für sie im Freien zu kalt, hieß es. Aber es gebe eine eng verwandte Wasserlinsen-Art. Wie nahrhaft diese ist, solle jetzt herausgefunden werden, hieß es.

Denkbar sei aber auch der Einsatz für Fischzucht und Gewässerreinigung oder die Gewinnung von Bio-Ethanol, so die Wissenschaftler. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Erkenntnisse in der Zeitschrift „Food Chemistry“.