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Eichplatz-Bebauung: Jetzt werden Investoren gesucht

Eichplatz-Bebauung: Jetzt werden Investoren gesucht

Eichplatz Parzellierungsplan
Die Flächen, auf denen Hochhäuser entstehen sollen, sind rot markiert. Für diesen Bereich wir ein Investor gesucht. Foto: Stadt Jena
  • Investoren für Bebauung des Eichplatzes In Jena gesucht
  • Ausschreibung in mehreren Stufen
  • Bei der Vergabe geht es nicht nur ums Geld
  • Planungen für neuen Stadtgarten und Kirchplatz beginnen

Die Neugestaltung des Eichplatz-Areals im Herzen von Jena geht in eine neue Phase. Nachdem der Rahmenplan vom Stadtrat verabschiedet wurde, geht es nun um seine Umsetzung. Dafür müssen als erstes geeignete Investoren beziehungsweise Bauherren gefunden werden, teilte Denis Peisker, Dezernent für Stadtentwicklung, am Freitag mit. Das dafür nötige europaweite Vergabeverfahren soll der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 3. Mai beschließen.

Beginn macht Bereich um Jentower

Zuerst wird der Teil des Platzes nahe des Jentowers ausgeschrieben, auf dem die geplanten Hochhäuser entstehen sollen. Erst wenn hier die Pläne konkreter sind, folgt der Rest des Areals. Dieses Vorgehen hat verschiedene Gründe, erklärt Peisker. Für den ersten Abschnitt soll nur ein Investor gesucht werden, da die angedachten Gebäude „aus einem Guss“ sein sollen. Außerdem soll in diesem Bereich der Eingang zur geplanten Tiefgarage entstehen. Deshalb sei es sinnvoll, mit diesem Abschnitt anzufangen. Derzeit wird ein Gutachten über den Wert des Baulandes erstellt. Dieser Betrag wird das Mindestangebot für Investoren sein.

So sehen die Pläne für den Eichplatz in Jena aus:

Mehrstufiges Vergabeverfahren

Das Vergabeverfahren läuft in verschiedenen Schritten ab. Zuerst wird es europaweit ausgeschrieben. Dann bewerben sich interessierte Unternehmen. Die Stadt prüft anschließend, ob die Firmen wirtschaftlich und technisch in der Lage sind, das Projekt durchzuführen. Das soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Städtebauliche Kriterien müssen beachtet werden

Vier bis sechs Bewerber werden dann zur Angebotsphase zugelassen, die sich über das Jahr 2018 erstrecken wird. Die Firmen konkretisieren dann ihre Pläne anhand von Vorgaben der Stadt. Diese basieren auf dem Rahmenplan. Zu ihnen gehören unter anderem Anmerkungen zum Nutzungsmix, zur Qualität der Architektur und zu städtebaulichen Kriterien. Ein interdisziplinäres Gremium, in dem beispielsweise Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Architektur sowie der Bürgerschaft sitzen, stimmt über die anonymisierten Angebote ab. Die beiden besten Vorschläge kommen in die finale Runde.

Geld ist bei Vergabe nicht alles

Nun können die beiden Unternehmen noch letzte Änderungen an ihren Angeboten vornehmen, bevor sich die Stadt für einen Bieter entscheidet. Nicht das lukrativste Angebot erhält zwangsläufig den Zuschlag, sondern das, was für Jena am besten ist, verspricht Dezernent Peisker. Das kann bis 2019 dauern. Vor 2020 ist also mit dem Baubeginn nicht zu rechnen.

Prozess für zweiten Teil des Eichplatzes

Während dieses Prozesses können die Planungen für den zweiten Teil des Eichplatzes bereits starten. Hier kommen mehrere Investoren zum Zuge, da die Bebauung vielfältig sein soll. Auch dafür wird es eine Ausschreibung geben. Vorher muss allerdings das Nutzungskonzept des ersten Teilbereichs recht konkret sein, damit die richtige Mischung beispielsweise aus Einzelhandel, Büroflächen, Wohnungen und Gastronomie sichergestellt werden kann. Durch diese Staffelung der Bebauung erhofft sich die Stadt Jena zudem, Teilbereiche des Eichplatzes während der Bauarbeiten wie bisher nutzen zu können.

Planungen zum Stadtgarten und Kirchplatz

Unabhängig von den Ausschreibungen wird derzeit bereits über die Gestaltung des neuen Stadtgartens und des Kirchplatzes nachgedacht. Wenn die Pläne konkreter werden, soll auch wieder die Öffentlichkeit miteinbezogen werden, versprach Denis Peisker.