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Nach Umbau: So steht es um Intershop

Nach Umbau: So steht es um Intershop

Intershop Tower Jena Jentower
Foto: Martin Schutt/dpa

Das Jenaer Software-Unternehmen Intershop hat mal wieder umgebaut und seine Marktnische neu definiert. Der Vorstand sieht erste Zeichen einer positiven Veränderung.

Die Konzentration auf das Onlinegeschäft von Großhandelsunternehmen zeigt beim Jenaer Softwareanbieter Intershop erste Ergebnisse. Von Januar bis Ende März stieg der Umsatz des börsennotierten Unternehmens im Vergleich zum ersten Quartal 2016 um 26 Prozent auf 9,1 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel wieder leicht positiv aus – mit 200 000 Euro nach einem Minus von 1,4 Millionen Euro vor einem Jahr. „Das Schiff fängt an, sich zu drehen“, sagte Vorstandschef Jochen Wiechen am Mittwoch in Jena.

Auf rote Zahlen folgte Umbau

Der Vorstand hatte 2016 auf rote Zahlen und Umsatzeinbußen mit einem Umbauprogramm und die Konzentration auf den Großhandel reagiert. 2017 soll laut Wiechen ein ausgeglichenes Betriebsergebnis bei stabilen Umsätzen erzielt werden. Intershop ist auf Programme spezialisiert, mit denen Unternehmen ihren Internethandel abwickeln können.

Stellenabbau in der Verwaltung

Nach dem Abbau von etwa 20 Stellen in der Verwaltung beschäftige das Jenaer Softwarehaus jetzt 330 Mitarbeiter. Derzeit gebe es wieder Neueinstellungen – vor allem Marketing und Vertrieb sollten gestärkt werden. 2016 war der Intershop-Umsatz um etwa ein Fünftel auf 34,2 Millionen Euro gefallen.

Neue Kunden gewonnen

„Wir konnten beim Marktauftritt im vergangenen Jahr nicht so richtig punkten“, sagte Wiechen. „Deshalb haben wir ab Oktober umgesteuert.“ Inzwischen seien in der Marktnische Großhandel neue Kunden gewonnen worden. Der Vorstandschef sprach von fünf neuen Kunden im ersten Quartal. Ziel sei, zum Digitalisierungspartner für mittelständische Unternehmen im Großhandel zu werden.

Zieht Intershop aus dem Jentower aus?

Zudem sucht das Internet-Unternehmen eine Alternative zum Jentower als Firmensitz, der weiterhin in Jena sein werde. Die Büros in dem Turm seien unpraktisch, das Unternehmen brauche moderner ausgestattet Büros. „Wir sind im Moment in Verhandlungen“, so der Vorstandschef. Es gebe auch einen möglichen Investor, der Räumlichkeiten bauen könnte, die Intershop dann mieten würde. Einen Umzug könnte er sich 2019 vorstellen, sagte Wiechen.