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Polizei gibt Tipps: So schützt ihr euch vor Fahrraddiebstahl

Polizei gibt Tipps: So schützt ihr euch vor Fahrraddiebstahl

Du solltest dein Fahrrad gut sichern! (Symbolbild) Foto: IMAGO/Funke Foto Services
  • Thüringer Polizei gibt Tipps bei der Wahl des richtigen Schlosses
  • Abschreckung von Fahrraddieben durch Codierung
  • Eigentumsverhältnisse müssen richtig nachgewiesen werden
  • Nicht nur Autos werden in Thüringen gerne geklaut. Auch Fahrräder sind bei Dieben sehr gefragt. Doch mit ein paar Tipps könnt ihr es Fahrrad-Langfingern schwerer und euren Drahtesel sicherer machen.

    Fahrraddiebstahl: Vorsorge ist besser als Nachsorge

    Die meisten Fahrraddiebe lassen sich von soliden Schlössern abschrecken. „Ein Durchschnittsdiebstahl dauert etwa drei Minuten. So lange sollte eine Sicherung mindestens standhalten“, so Steffen Pönisch von der polizeilichen Beratungsstelle. Was mit Bolzenschneider und Co. nicht in kurzer Zeit durchtrennt werden kann, gilt als relativ sicher. Bei der Preisklasse des richtigen Fahrradschlosses gilt die Faustregel: Ein Zehntel des Radwertes darf das Schloss schon kosten. „Je teurer und leichter ein Fahrrad ist, umso schwerer und teurer sollte auch das verwendete Schloss sein“, so Pönisch.

    Polizei rät zu Bügel- oder Faltschlössern

    Bei der Wahl des richtigen Schloss-Typs empfiehlt die Thüringer Polizei Bügelschlösser mit einem qualitativ hochwertigen Zylinder. Diese Art Schloss zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit aus. Doch durch diese Starrheit eignet sich die Schutzvorrichtung auch nur bedingt zum Transport. Wer einen Kompromiss aus Stabilität und Größe sucht, ein Schloss, welches auch in kleinere Taschen passt, dem legen die Ordnungshüter Faltschlösser ans Herz. Verschweißte Metallglieder ermöglichen ein Zusammenfalten zu einer kompakten Größe.

    Möglichst an Geländern oder Pfosten anschließen

    Doch nicht nur die Art des Schlosses macht es. Bundesweite Erhebungen hätten gezeigt, dass etwa jedes sechste gestohlene Fahrrad gar nicht angeschlossen war. Auch Fahrräder, die nur in sich selbst und nicht an einem anderen Gegenstand angeschlossen wurden, sind leichte Beute: Diebe können das Rad einfach wegtragen. Der Experte rät daher dazu, den Drahtesel möglichst weit über dem Boden und an massiven Teilen anzuschließen.

    Fahrradcodierung macht Rahmen für Hehlermarkt unbrauchbar

    „Vorsichtig, bissiger Hund!“ – Was Einbrecher abschreckt, gibt es analog auch für das Fahrrad: die sogenannte Fahrradcodierung. Die Polizei bietet den Service kostenlos an, bei dem ein 14-stelliger Code in das Rahmenrohr eingefräst wird. Darüber kommt ein schwer entfernbarer Aufkleber mit Sichtfenster. Der Hinweis, dass der Rahmen bei der Polizei registriert ist, schreckt eine weitere Zahl potentieller Fahrraddiebe ab. Denn der Rahmen wird damit nahezu unbrauchbar für den Hehlermarkt. Zusätzlich wird im Falle einer Anzeigenerstattung der Code ins europaweite Fahndungssystem gespielt.

    Mit dem Unvermeidlichen rechnen: Rahmennummer notieren

    Sicher ist sicher: Trotz Schloss sollte man sich auf jeden Fall die Rahmennummer seines Drahtesels notieren – idealerweise gleich beim Kauf. Im Verlustfall erleichtert sie die Zuordnung des wiedergefundenen Fahrrads zu seinem Eigentümer. Zusätzlich sollte man immer ein aktuelles Foto des Rades besitzen, das Modifikationen oder auch andere individuelle Merkmale wie Beschädigungen dokumentiert.

    Kassenzettel reicht nicht aus

    Der Kassenzettel reicht meistens nicht für eine Zuordnung zum Eigentümer aus. Mindestens die Kontaktdaten des Verkäufers sollten Fahrradbesitzer haben. Ohne Eigentumsnachweis befragt die Polizei notfalls Zeugen, um zweifelsfrei dem richtigen Eigentümer sein Rad wieder zurückzugeben.

    Auch Bauteile sichern

    Doch nicht nur ganze Fahrräder, auch hochwertige Bauteile wie Räder, Bremsen, Gangschaltungen oder Sattel werden von Dieben gerne abmontiert. Der Experte der Polizei rät daher dazu, spezielle Schrauben und Muttern statt Schnellspannern zu verwenden, um das Stehlen von Einzelteilen zu erschweren.

    Online-Bildergalerie mit Fundrädern der Polizei Thüringen

    Ihrerseits versucht die Polizei in Thüringen mit neuen zusätzlichen Wegen, den Eigentümer eines wieder aufgetauchten Fahrrades zu ermitteln. Seit Anfang Februar 2017 stellt der Facebook-Auftritt der Landespolizei ein Fotoalbum bereit, auf dem Fundräder der Öffentlichkeit ausgestellt werden (Thüringen24 berichtete). Da es manche Langfinger nicht auf das Fahrrad selbst abgesehen haben, sondern nur ein Transportmittel brauchen und das Fahrrad dann zurücklassen, sollten Opfer von Fahrraddiebstählen zuerst diese gefundenen Räder überprüfen.