Veröffentlicht inThüringen

Warum ein Erfurter eine Hymne für Apolda schreibt

Warum ein Erfurter eine Hymne für Apolda schreibt

Sascha Köhler, SascH
Foto: Daniel Duerbeck

Sascha ist gebürtiger Erfurter, aber findet Apolda richtig toll. Deshalb hat er eine Hymne für die Glockenstadt geschrieben. Mit dem Lied wirbt er für die Landesgartenschau und den Thüringentag, die in diesem Jahr in Apolda stattfinden.

Wie stellt man sich jemanden vor, der eine Hymne für Apolda schreibt? Sicher nicht wie Sascha Köhler. Der 32-Jährige trägt Bart, ist tätowiert, gepierct, lässig, sympathisch und durchweg gut gelaunt. Er würde auch gut in eine moderne Großstadt passen. Aber der gebürtige Erfurter lebt in Apolda – und das wirklich gerne. „Ich liebe diese Stadt, weil sie klein und übersichtlich ist. Fast schon dörflich – im positivsten Sinne“, sagt er. Und weil er die Glockenstadt so schätzt, kam ihm der Gedanke, dass Apolda anlässlich der Landesgartenschau, die am Samstag beginnt, ein eigenes Lied haben sollte. „Aber ein modernes, mehr was für den Mainstream und nicht so eins mit Biergarten-Charakter.“ Mit seiner Idee ging er zu Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand. Der war von der Idee richtig angetan und so ging es für Sascha ins Studio. Heraus kam der Song „Glockenstadt – Das Apolda Lied“.

Wettbewerb für Thüringentag-Lied

Das Stück ist so gut geworden, dass es außerdem den Wettbewerb für das Lied des Thüringentages, der vom 9. bis 11. Juni ebenfalls in Apolda stattfindet, gewann. „Ich war erst unentschlossen, ob ich mich mit dem Song überhaupt bewerben sollte, aber mein Produzent Arne Lakenmacher sagte: ,Los, probier es einfach!‘ Und das habe ich gemacht.“ Aus allen eingereichten Liedern wurden drei ausgewählt und veröffentlicht. Saschas Lied war mit dabei und bekam dann beim Online-Voting die meisten Stimmen. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Das ist unheimlich toll“, freut er sich. „Es ist eine große Ehre, die Stadt musikalisch vertreten zu dürfen.“

Mit Band auf Europa-Tour

Saschas Vater war auch Musiker und so lernte er schon früh, E-Gitarre und Klavier zu spielen. So gut, dass er nach der Schule zwei Jahre lang als Gitarrist in der Band des in Italien bekannten Künstlers Paolo Fusi war. Mit ihm tourte er durch ganz Europa und hat unter anderem in London, Paris und Amsterdam gespielt. „Das war einfach mega“, erzählt er. Mit diesem Rockstar-Leben war Schluss, als die Bundeswehr rief und er zurück nach Deutschland musste. Nach seinem Zivildienst war die Gitarristen-Stelle längst anderweitig besetzt. „So ist das eben in der Branche, die warten nicht auf dich.“

Vom Rockstarleben in den Kindergarten

Deshalb fing er beim Kinderkanal an. Eine Staffel lang war er in der Band der Serie Schloss Einstein. Danach wurde es Zeit für etwas Solides. Eine Ausbildung musste her. „Ich habe was gesucht, wo ich auch etwas mit Musik machen kann, aber vor allem morgens mit Spaß zur Arbeit gehe.“ Also wurde er Kindergärtner. Derzeit studiert er außerdem berufsbegleitend an der Fachhochschule Erfurt „Bildung und Erziehung“. Mit der Musik hat er aber nicht aufgehört. Seit 2015 ist er solo unter dem Namen SascH unterwegs.

Eröffnung Landesgartenschau

Am Samstag tritt er bei der Eröffnung der Landesgartenschau in Apolda auf. Zusammen mit dem Schulchor der staatlichen Grundschule Herressen Sulzbach präsentiert er dort seinen Glockenstadt-Song. Die Schüler haben ihn bereits bei der Aufnahme der CD unterstützt. „Ich denke, ich bin aufgeregter als die Kinder“, sagt Sascha mit einem Schmunzeln. Das Konzert ist nicht das erste Highlight für ihn in diesem Jahr. Ein ganz besonderer Moment war auch, als sein Lied vor Kurzem im Radio lief. „Das war unheimlich toll und auch meine Mutter, die es zufällig gehört hat, rief sofort bei mir an. Sie war mächtig stolz.“ Außerdem wurde die CD mit dem Lied schon über 1000-mal verkauft. „Sie musste bereits nachgedruckt werden.“ Die CD gibt es entweder online, im Apoldaer Rathaus oder direkt bei ihm. Er hat auch immer welche dabei, wenn er als Botschafter der Landesgartenschau und des Thüringentages unterwegs ist.

Album „Alles was du willst“

Auch nach der Eröffnungsfeier der Landesgartenschau geht es für ihn aufregend weiter. Neben vielen Auftritten – natürlich auch beim Thüringentag – erscheint im Juni sein Album „Alles was du willst“. „Die Songs sind auf Deutsch. In den Texten geht es um Dinge, die mich bewegen. Die Themen sind bunt gemischt, mal positiv, mal negativ. Und ich nehme kein Blatt vor den Mund“, verspricht Sascha. Sollte sein Album gut ankommen, was er natürlich hofft, dann wäre er gerne der Support für eine bekannte Band. „Am liebsten Jennifer Rostock – das würde musikalisch gut passen.“

Da kocht die Thüringenhalle: Jennifer Rostock heizen Erfurt ein