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Thüringer Goldjunge im Sporttalk zu den Deutschen Meisterschaften der Leichtathletik

Thüringer Goldjunge im Sporttalk zu den Deutschen Meisterschaften der Leichtathletik

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Frank Jacoby, Vize-Präsident des Thüringer Leichtathletikverbandes und Thomas Röhler, Olympiasieger im Speerwurf, sind zu Gast bei der neuesten Folge des Sporttalks "Im Steigerwaldstadion" Foto: Anna Jank
  • Neue Folge „Im Steigerwaldstadion“ widmet sich vor den Deutschen Meisterschaften in Erfurt dem Thema Leichtathletik

  • Thomas Röhler , Olympiasieger im Speerwerfen

  • Frank Jacoby, Vize-Präsident des Thüringer Leichtathletikverbandes (TLV)

Am 8. und 9. Juli ist das Erfurter Steigerwaldstadion Austragungsstätte der Deutschen Meisterschaften der Leichtathletik. Zweieinhalb Wochen vorher trafen sich hier Olympiasieger Thomas Röhler und Frank Jacoby, Vize-Präsident des TLV, mit dem Moderatoren Marco Alles und Gerald Müller (Thüringer Allgemeine) zum Sporttalk. In der neuen Folge „Im Steigerwaldstadion“ sprachen sie über die Entwicklung der Leichtathletik, die Vorbildrolle eines Olympionikens und Probleme und Herausforderungen abseits des Sportfeldes.

Ob die Deutschen Meisterschaften in Erfurt überhaupt ausgetragen werden können, stand lange Zeit in der Schwebe: „Das war ein Schreckmoment, als klar war, dass die Bahn ausgetauscht werden musste. Der Zeitplan war sehr eng“, erinnert sich Frank Jacoby und freut sich darüber, dass nochmal alles gut gegangen ist. Mittlerweile sind 16.000 Tickets für die Deutschen Meisterschaften über den Tresen gewandert. Jacoby rechnet mit einem vollen Haus.

Ganze Folge „Im Steigerwaldstadion“ ansehen:

Packt Röhler die 100 Meter?

Leichtathletik boomt. Insbesondere „der Kampf im deutschen Speerwurf brennt“, meint Thomas Röhler, der im August vergangenen Jahres die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rio absahnte. Im Mai übertraf der 25-jährige Jenenser sogar noch seine Bestmarke und warf den Speer mit 93,90 Metern zum Deutschen Rekord. „Der perfekte Wurf, ist das was mich antreibt“, sagt er.

Dass sein Geschoss beinahe einen Kameramann erwischt hat, wurde ihm erst bewusst, als er die Aufzeichnungen auf dem Flughafen sah, wie er im Sporttalk erzählt. Den Schreck hat er mittlerweile überwunden. Bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt will er wieder alles geben. Den Weltrekord von 98,48 Metern zu überbieten, hält der immerhin für „möglich“.

Nicht zuletzt hat sich seit Röhlers Olympia-Sieg viel für den Sportler aus Jena verändert. Er wird als Leitbild für die Leichtathletik gehandelt: „Thomas als ein Vorbild ist eine Persönlichkeit“, meint Frank Jacoby. Er, wie auch der Ex-Erfurter Top-Sprinter Julian Reus, seien „Magneten für viele Athleten, die die Leichtathletik ganz wesentlich prägen.“

„Neid ist der Beginn vom Ende“

Umso mehr macht sich der Sportler Gedanken um die Entwicklung seiner Sportart. Beneidet er die Fußballer, die kaum vergleichbare Erfolge erzielen, dennoch mehr Kohle in der Tasche haben, , wollen die Moderatoren wissen. Für Thomas Röhler ist die Antwort ganz klar: „Neid ist der Beginn vom Ende. Vielmehr müssen wir uns fragen, warum es dort so hohes finanzielles Potential gibt und wie ich meine Sportart gleichermaßen bekannt machen kann“, erwidert Röder. Nüchtern fasst er zusammen: „Es ist nun mal Fakt: Mehr Menschen spielen Fußball, als dass sie Leichtathletik betreiben.“

Frank Jacoby stimmt zu: „Wir müssen bei uns schauen, was wir besser machen können“. Und beide haben darauf einen Plan. „Wir brauchen Charaktere, vielleicht auch mehr Action“, das Erlebnis Leichtathletik dem Zuschauer näher bringen. Denn es ist nicht nur alles Gold, das glänzt. So stolz der Vize-Präsident des Thüringer Leichtathletikverbandes auf die aktuellen Erfolge der Athleten blickt, so besorgt schaut er ebenfalls in die Zukunft. „Wir haben Nachwuchsprobleme“, gibt Frank Jacoby zu. „Ich finde deutschlandweit keinen Trainer für Jena. Es gingen zwei Bewerbungen ein und beide haben wieder abgesagt“.

Nachwuchs, Doping, Geld – Neben Erfolg auch viel Problem

Nicht nur die Rekrutierung von Nachwuchstrainern und -talenten, bereiten den Leichtathleten Kopfschmerzen, sondern auch das öffentliche Auftreten so mancher Kollegen. Als Thomas Röhler auf seinen Quasi-Vorgänger im Medaillenwettbewerb Nils Schumann angesprochen wird, positioniert er sich klar. Zuletzt provozierte Schumann immer häufiger durch Forderungen nach Dopingfreigabe im Leistungssport.

„Im Steigerwaldstadion“ – Ausstrahlung am Mittwoch

Was Röhler und Jacoby von solchen Initiativen halten und auch warum Speerwerfer mit Streichhölzern trainieren und welchen Hobbys ein Leistungssportler in seiner Freizeit nachgeht, erfahrt ihr in der neuesten Folge im Steigerwaldstadtion. Die Sendung läuft am Mittwoch, dem 21. Juni, um 18.20 Uhr auf SalveTV und hier bei Thüringen24.