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Leon Machères Desaster-Tour: Erst Schlägerei in Weimar, dann Festnahme in Augsburg

Leon Machères Desaster-Tour: Erst Schlägerei in Weimar, dann Festnahme in Augsburg

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Die Veranstaltung in Augsburg war nicht bei den Behörden gemeldet. Leon Machère und seine Crew bekommen den Ansturm kaum gebändigt. Foto: Screenshot Thüringen24 von Mete
  • Leon Machère tourt durch Deutschland im ständigen Konflikt mit der Polizei
  • Auftritt im Weimarer Atrium endet in heftiger Schlägerei
  • Festnahme bei Tour-Termin in Augsburg
  • Machère verursacht Ärger auf dem Revier

Mehr als zwei Millionen Menschen folgen Leon Machère auf Youtube, knapp 380.000 Fans hat er auf Facebook. Zweifelhafte Berühmtheit erlangte er mit Streichen, sogenannten Pranks, die er im Netz veröffentlichte. Derzeit versucht er sich als Musiker und bewirbt sein erstes Album. Seine Werbetour durch Thüringen endete aber in einem brutalen Desaster. In Augsburg musste der Internetstar nun sogar aufs Polizeirevier.

Video: Beim Augsburger Fantreffen ist die Masse nicht zu bändigen

Die Beamten waren durch verängstigte Anrufer auf den Youtuber aufmerksam geworden. Denn in Augsburg wie auch in Erfurt war seine Veranstaltung nicht ordnungsgemäß angemeldet. So rief unter anderem ein Hotelier die Polizei. Denn fast 1000 Kinder und Jugendliche hatten sich vor seinem Hotel versammelt und trommelten gegen Fenster und Türen. Sie vermuteten Machère in dem Hotel, der sich später tatsächlich kurz am Fenster zeigte und verschwand. Dann eskalierte auch hier die Situation.

Fahrer gefährdet Fans auf der Straße

Nach Polizeiangaben raste der Fahrer des Transporters, indem Machère auch in Thüringen unterwegs war, durch das Fangedränge auf dem Königsplatz in Augsburg. Damit nicht genug: Machère veröffentlichte derweilen Schreiben und Videosequenzen, in denen er die Polizei öffentlich beleidigte, wie ein Augsburger Polizeisprecher gegenüber Thüringen24 bestätigte. Inzwischen hat Machère die Beiträge gelöscht.

Leon Machère provoziert Polizei

Vor einer Kneipe machten die Beamten dem Spuk ein Ende und nahmen die Crew mit auf das Revier. Dort ging die Pöbelei aber weiter. Machères Männer beschimpften die Beamten äußerten zudem, dass sie koksen wollten. Die Polizei stellte bei einer Durchsuchung aber keine Betäubungsmittel fest. Leon Machère und sein Begleittrupp durften das Polizeirevier nach Aufnahme der Personalien schließlich wieder verlassen. Seinen Termin in München verpasste er aber.

Crew und Machère kassieren mehrfache Anzeigen

Machère droht wegen der nicht genehmigten Veranstaltung und dem entsprechend illegalen Verkaufs seiner CDs Ärger. Auch die Männer rund um den Youtuber haben nun Anzeigen am Hals – wegen Beleidigung und Gefährdung des Straßenverkehrs. Hinzukommt die Anzeige aus Weimar wegen mehrfacher Körperverletzung. In Weimar war Machère am Freitag zu Gast. gewesen Offiziell war eine Autogrammstunde im Saturn-Markt geplant. Die Fans sollten sich spontan sogar über einen Live-Auftritt freuen. Doch der Auftritt endete in einem Desaster.

Auftritt in Weimar eskaliert zur Schlägerei

Zwischen Rossmann und Deichmann war die Bühne aufgebaut. Noch während der selbsternannte „King of Pranks“ und Neu-Rapper zum ersten Song ansetzte, erklang laute Musik aus dem Hintergrund. Ein Zuschauer spielte Dudelsack. Offenbar war er einem Aufruf der Prank-Gruppe NosTeraFuTV gefolgt, die Leon Machère einen friedlichen Streich spielen wollten. Das sieht auch Izzy so, Sänger der Band Traumfresser: „Das war keine Provokation, sondern wir wollten lediglich schauen, wie der King of Pranks reagiert, wenn er selbst Opfer eines Streiches wird.“ Izzy, so sein Künstlername, filmte den Prank und alles was folgte.

Video: Zeuge filmt alles mit – „Security absolut gewaltbereit“

Die Crew von Leon Machère reagierte alles andere als souverän: „Sie wurden sehr schnell ruppig und brachten ihn weg.“ Auch Izzy war dem NosTeraFuTV-Aufruf gefolgt. Die Idee war schlicht: Möglichst viele Leute sollten Leon Machère fragen, ob er nicht der King of Pranks von NoSteraFuTV sei, so die Initiatoren im Aufruf. Als die Situation im Weimarer Atrium in den folgenden Minuten aber derart eskalierte, brach die Prank-Gruppe ihr Vorhaben ab.

In den Video-Aufnahmen von Izzy ist zu sehen, wie Tomaten in Richtung Bühne geworfen werden. „Leon Machère ließ sich davon nicht beirren, obwohl er getroffen wurde“, meint der Handyfilmer, „dafür aber seine Anhänger.“ Die liefen direkt von der Bühne hinunter auf den vermeintlichen Tomaten-Werfer zu. Im Video ist zu sehen, wie Machères Kameramann dem jungen Mann ins Gesicht schlägt. „Dann wurde es ziemlich unübersichtlich. Es folgten einige Schläge und Tritte“, berichtet Izzy. Obwohl sich das Opfer wohl nicht wehrte, „wurde das Sicherheitsteam immer gewalttätiger.“ Etwa fünf Jugendliche seien den aggressiven Männern zum Opfer gefallen, vermutet der Mann, dessen Video später die Polizei veranlasste, Anzeige zu erstatten. „Aber es war wirklich unübersichtlich.“

Video: Security tritt nach

Auch ein Mitglied von NosTeraFuTV, die den Prank geplant hatten, wurde aus dem Atrium geworfen. Offenbar trat ihm ein Crew-Mitglied vor der Tür noch in den Rücken. „Die waren absolut gewaltbereit“, meint Izzy.

Polizei sucht Zeugen von Prügelei im Atrium

Zwei der Täter sind bereits namentlich bekannt, da die Polizei Erfurt im Rahmen der Selfiestunde von Leon Machère die Personalien aufgenommen hat. Sie haben sich wegen mehrerer Delikte der Körperverletzung zu verantworten. Die Polizei wurde selbst nicht zum Einsatz gerufen, wurde aber per Youtube auf die Straftaten aufmerksam. Daraufhin erstatteten sie von Amts wegen Anzeige.

Die Polizei Weimar sucht weiter nach Geschädigten und Zeugen der Prügelei im Weimarer Atrium. Wer Hinweise hat, kann sich deutschlandweit an die Polizei wenden.