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Riverboat (MDR): DIESE Frage an Mark Benecke geht Kim Fisher zu weit – „Nein nein nein!“

Riverboat (MDR): DIESE Frage an Mark Benecke geht Kim Fisher zu weit – „Nein nein nein!“

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MDR Riverboat: Moderatorin Kim Fisher musste am Freitagabend intervenieren. Es wurde ihr zu flapsig. (Archivbild) Foto: mago images / STAR-MEDIA

Leipzig. 

Das Riverboat im MDR war nichts für flaue Mägen.

Zu Gast in der MDR-Talkshow Riverboat am Freitagabend war unter anderen Kriminalbiologe und Forensiker Mark Benecke.

Riverboat-Moderation sprach mit ihm auch über das Theme Kannibalismus. Anlass war ein aktueller Fall aus Berlin. Dort soll ein Lehrer einen Mann ermordet und teilweise gegessen haben.

Riverboat: Mark Bennecke erklärt Kannibalismus

Kannibalismus sei eine Einverleibungsphantasie, erklärt Benecke. „Menschen, die andere in sich einverleiben wollen oder sich selbst einverleiben lassen, haben eine sehr starke Bindungsstörung und denken, wenn sie jemanden komplett in sich aufnehmen, wären sie für immer mit der anderen Person zusammen.“

Fälle von Kannbialismus kämen heutzutage häufiger und früher raus, weil die Forensiker inzwischen genetische Fingerabdrücke machen könnten und schon eine einzelne Hautzelle dafür ausreiche. In älteren Fällen sei es schlicht schwieriger gewesen, diese Spuren zu finden.

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„Aber wenn man sich die Literatur anschaut – auch 500 Jahre zurück – stellt man fest, dass Kannibalismus selten, aber regelmäßig vorkam. Es ist nicht häufiger geworden“, so Benecke. Daraufhin sagt Moderatorin Kim Fisher: „Daher tut es doch immer ganz gut, dass du das Ganze auf sehr unterhaltsame Art und Weise verarbeitest.“

Andrea Kiewel: „Wie essen Menschen denn Menschen?“

Gast Andrea Kiewel ist das aber noch nicht genug. „Wie essen Menschen denn Menschen? Einfach roh und schnell rein?“ Während Mark Benecke sagt, dass sei eine gute Frage, interveniert Kim Fisher sichtlich angeekelt: „Also, ich finde, das ist keine gute Frage.“

Spätestens als Gast Matze Knop ironisch fragt, bei wie viel Grad im Backofen man Menschen backen müsse, bringt Kim Fisher wieder Ruhe und Ernsthaftigkeit rein. „Nein nein nein, das ist ja ein ernsthafter Fall. Wir müssen davon ausgehen, dass wirklich jemand zu Tode gekommen ist“, sagt sie mit Blick auf den jüngsten Fall aus Berlin.

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Warum Kannibalen oft so schlecht vorbereitet seien, will sie von Mark Benecke wissen. Das sei ein wichtiger Punkt, sagt der 50-Jährige. „Daran sieht man, dass es den Kannibalen – zumindest in der Neuzeit – wirklich darum ging, dieses Gewebe aufzunehmen oder aufgenommen zu werden.“

Kannibalen: Darum gehen sie so stümperhaft vor

Tötungsphantasien hätten sie aber nicht gehabt. Das sei sehr wichtig. „Das sieht man daran, dass sie geradezu stümperhaft oder unbeholfen oder tragikomisch vorgehen, weil das Töten gar keine Rolle spielt. Das vermischt sich in der Darstellung häufig, wenn man nur einen kurzen Artikel dazu liest.“

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Das waren die Riverboat-Gäste:

  • Moderatorin Andrea Kiewel
  • Kriminalbiologe Mark Benecke
  • Sänger Frank Zander
  • Comedian Michael Kessler
  • TV-Koch Johann Lafer
  • Comedian Matze Knop
  • Sängerin Dominique Lacasa
  • Engelschnitzerin Silvia Kalbe

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Man brauche abends keine Angst auf der Straße zu haben, von Kannibalen überfallen, getötet und gegessen zu werden. „Das ist gar kein Bestandteil dieser Phantasien. Das Ganze soll ja einvernehmlich stattfinden.“

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Dennoch werde es vor Gericht als Mord gewertet. Das sei aber nicht immer so gewesen. „Es gibt auch historische Fälle, in denen man nicht herausfinden konnte, ob es eine Phantasie, eine Notlage oder eine psychische Störung war. Da wurden die Täter nicht verurteilt.“

Kannibale aus der Not heraus – auch das gab es

Es habe in der Vergangenheit auch schon Fälle gegeben, wo Menschen menschliche Leichen gegessen hätten – allerdings aus der Not heraus.

Etwa nach dem verfilmten Flugzeugabsturz in den Anden 1972. „Es gab Menschen, die das gemacht haben. Und welche, die das nicht gemacht haben. Die sind dann aber selbst verhungert“, sagt Benecke beim Riverboat im MDR – das du übrigens HIER noch mal sehen kannst! (ck)