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Jena: Das ist die geheimnisvollste Tür der Stadt – sie erzählt eine besondere Geschichte

Jena: Das ist die geheimnisvollste Tür der Stadt – sie erzählt eine besondere Geschichte

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Das ist die wohl geheimnisvollste Tür der Stadt! Sie erzählt eine besondere Geschichte! Foto: imago/Schöning/privat/Katja Temnow

Jena. 

Mitten in Jena, in der Quergasse an der Kreuzung zur Bachstraße, steht ein Haus. Und dieses Haus kann durch eine der wohl geheimnisvollsten Türen der Stadt betreten werden.

Und die ist nicht nur ein echter Hingucker, sondern erzählt auch noch eine spannende Geschichte über Jena!

Jena: Das ist die geheimnisvollste Tür der Stadt

Eigentlich gehen durch diese Tür jeden Abend zahlreiche Menschen ein und aus – denn sie ist der Eingang zu der kultigen Gaststätte und Kneipe „Quergasse No.1“. Doch in Zeiten des Lockdowns bleibt auch diese Tür für Gäste geschlossen – so wie die Türen zahlreicher anderer Läden auch.

Doch ein Spaziergang an der Gaststätte entlang lohnt sich auch zu Corona-Zeiten. Denn wer einmal kurz innehält und vor der Tür der Kneipe stehenbleibt, der wird dort so einiges Interessantes entdecken. Die Tür ist in blau und grün gehalten, hegt einen etwas in die Jahre gekommenen Charme und zeigt vier Kästchen, die bei genauem Hinsehen eine Geschichte erzählen.

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Das steckt hinter den sieben Wundern von Jena

Alle Symbole sind nicht mehr abgebildet, doch in der obersten Kachel ist es noch ganz gut zu erkennen: Die Tür ist mit den sieben Wundern von Jena verziert. Geschichten besagen, dass die sieben Wunder, beziehungsweise der Sinnspruch um die sieben Wunder, ihren Ursprung in der Universität der Stadt haben, heißt es auf der Internetseite, die eben jenen sieben Wundern gewidmet ist.

Denn Jena hatte bereits 1558 eine Universität. Viele studierten dort, andere wiederum gaben nur vor, dort zu studieren. Um wirklich zu beweisen, dass man vor Ort in Jena war, gab es Geschichten zufolge den Sinnspruch um die sieben Wunder. Wer diesen aufsagen konnte und die Bedeutung dahinter kannte, der war wohl wirklich in Jena. So erzählt man es sich zumindest.

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„Ara, caput, draco, mons, pons, vulpecula turris, Weigeliana domus, septem miracula Jenae“ – so lautet der Sinnspruch übrigens. Doch was steckt dahinter? Auf der Seite „Jena Impressionen“ wird die Bedeutung erklärt:

  • Ara steht für Altar und meint den Durchgang unter dem Altar der St. Michaelis-Kirche in Jena.
  • Caput steht für den Schnapphans – und den kannst du zur vollen Stunde am Rathaus sehen. Das Oroginal steht übrigens im Jenaer Stadtmuseum.
  • Draco steht ebenfalls im Stadtmuseum in Jena. Dabei handelt es sich um einen siebenköpfigen Drachen.
  • Mons meint den Berg Jenzig, der auch heute noch zu den Wahrzeichen der Stadt zählt.
  • Pons ist die alte Camsdorfer Steinbogenbrücke. Die gibt es mittlerweile nicht mehr.
  • Vulpecula Turris – dahinter verbirgt sich der Fuchsturm, der auch heute noch ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel ist.
  • Weigeliana Domus ist das Weigelsche Haus, also das Haus des berühmten Mathematikprofessors und Astronomen Erhard Weigel.

Auf der Tür sind die Symbole für Ara, Caput, Draco und Mons noch relativ gut zu erkennen. Von den anderen ist kaum noch etwas zu sehen. Doch nicht nur auf der Tür sind die früheren Wahrzeichen der Stadt zu bestaunen.

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Fünf der Wunder kannst du heute noch sehen. Ab und an werden sogar Stadtführungen dazu angeboten. (abr)