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Erfurter Weihnachtsmarkt wird Stück für Stück abgebaut – doch SIE haben noch Hoffnung

Erfurter Weihnachtsmarkt wird Stück für Stück abgebaut – doch SIE haben noch Hoffnung

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Stück für Stück wird der Erfurter Weihnachtsmarkt abgebaut. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Martin Schutt

Erfurt. 

Es war wohl der kürzteste Weihnachtsmarkt in der Erfurter Geschichte.

Zwei Tage lang konnten Erfurter auf Domplatz und Co. Glühwein trinken, gebrannte Mandeln essen und an den Ständen stöbern. Dann setzte die neue Thüringer Corona-Verordnung dem bunten Treiben ein Ende. Seit Montag wird der Weihnachtsmarkt nun Stück für Stück abgebaut. Doch so manch einer hat noch Hoffnung.

Erfurter Weihnachtsmarkt wird Stück für Stück abgebaut

Die Stadt Erfurt will das Land Thüringen wegen des Weihnachtsmarkt-Verbots zu verklagen. „Wir gedenken jetzt rechtlich zu agieren“, sagte Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) am Montag auf dem Erfurter Domplatz, während im Hintergrund der Abbau der ersten Buden lief.

Der Markt war nur zwei Tage lang geöffnet. Seit vergangenem Donnerstag gelten aufgrund der hohen Infektionszahlen schärfere Corona-Regeln in Thüringen. Daher mussten die Weihnachtsmärkte in Eisenach, Erfurt, Gotha und Weimar kurz nach der Eröffnung wieder schließen.

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Man sei weiterhin der Meinung, dass eine Durchführung möglich gewesen wäre, so Bausewein. Sobald die Klageschrift geschrieben sei, stehe auch den Städten Eisenach und Weimar frei, sich anzuschließen.

Es handle sich bei dem Verbot um eine „Rasenmäherregelung“ kritisierte Rechtsanwalt Heinz-Jochen Spilker, bei der sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit stelle. Der OB selbst sagte: „Ich will mehr Rechtssicherheit.“ Eine Klärung im Zeitfenster des Weihnachtsmarktes, der bis Ende Dezember dauern sollte, sei aber unwahrscheinlich. Eher gehe man vom Frühjahr aus.

SIE haben noch Hoffnung

„Wir haben den Entschluss gefasst, dass wir letztendlich hier am Domplatz abbauen“, sagte Uwe Wynohradnyk vom „Mandelhaus“. Es mache keinen Sinn mehr, jetzt noch zu hoffen.

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Am Fischmarkt, dem Anger und der Schlösserbrücke hingegen warte man noch auf eine Entscheidung, sagte er. Hier werde noch auf eine Rückmeldung des Landesverwaltungsamtes gewartet, sagte der Kulturbeigeordnete Tobias Knoblich. „Alles unter sechs Buden“ zähle nicht als Weihnachtsmarkt und könne gegebenenfalls wieder öffnen. (dpa)