Wie sagte Oma immer: „W wie weg und G wie ganz weg“. In Erfurt ist ein kleines Detail verschwunden. Den Ersten ist es bereits aufgefallen – andere laufen durch die Johannesstraße und scheinen nicht zu bemerken, dass etwas fehlt.
Wer oder was sich in Erfurt aus dem Staub gemacht hat, liest du hier.
Erfurter Gasse bleibt namenlos
Es ist verhältnismäßig klein, rot und fällt in der bunten Straße direkt neben dem Erfurter Stadtmuseum kaum auf. Es geht um das Schild „Mohrengasse“. Wie die „Thüringer Allgemeine“ berichtet, hat die Stadt es entfernt.
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Wie heißt denn jetzt der Weg zwischen Johannesstraße und dem Parkplatz am Juri-Gagarin-Ring? Oder bleibt er namenlos? „Es gibt dort keine Anliegeradressen, zu denen jemand geleitet werden müsste“, erzählt die Stadtverwaltung Erfurt gegenüber der Zeitung. Stattdessen werde das Schild immer wieder durch Unbekannte beschädigt. Die „süßeste“ Variante waren wohl die zwei Punkte über dem „o“, die aus der „Mohrengasse“ die „Möhrengasse“ machten.
Schild in Erfurt immer wieder Opfer von Vandalismus
Kein Wunder, dass das Schild ständig Vandalismus ausgesetzt ist, denn der Begriff „Mohr“ ist immer wieder Gegenstand der Rassismusdebatte – auch über Thüringen hinaus. Jüngstes Beispiel hierfür ist das jährlich stattfindende „Mohrenfest“ in Eisenberg (>>HIER<< bekommst du mehr Infos darüber).
Wenn du wissen willst, seit wann das Schild schon fehlt und warum die Stadt Erfurt es klamm und heimlich hat entfernen lassen, liest du bei der „Thüringer Allgemeinen“.
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Der Begriff „Mohr“ kann als Beleidigung oder abwertende Bezeichnung angesehen werden. Historisch gesehen wurde der Wortlaut oft mit rassistisch und diskriminierenden Konnotationen verbunden. Der Begriff wurde häufig verwendet, um dunkelhäutige Menschen zu beschreiben.