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Minister-Showdown der SPD: Leistungsträger ist raus aus dem Rennen

Die Union hat ihre Kabinettsmitglieder bereits bekanntgegeben, mit Spannung werden jetzt die Namen der SPD erwartet. Sie gelten als Anwärter.

© IMAGO/Frank Turetzek

Die neuen Minister der Union: Friedrich Merz präsentiert sein Team für Deutschland

Die zurückliegende Woche (28. April bis 02. Mai) hat Klarheit über die künftigen Geschicke in Berlin gebracht. Nachdem der CDU-Bundesausschuss den Koalitionsvertrag bereits am Montag einstimmig abgesegnet hat, folgte am Mittwoch (30. April) das Go aus den Reihen der SPD. Damit steht schwarz-rot nichts mehr im Weg und schon am Dienstag (06. Mai) soll Friedrich Merz zum Bundeskanzler gewählt werden.

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Auf dem Programm steht jedoch nicht nur die Vereidigung des CDU-Parteichefs, sondern auch jene seines künftigen Kabinetts. Merz hat seine „Mannschaft“ bereits verkündet. Die Minister-Posten der CDU werden Thorsten Frei, Karin Prien, Katherina Reiche, Patrick Schneider, Johann Wadephul, Nina Warken und Karsten Wildberger besetzen. Auch die personelle Belegung der CSU steht: Alexander Dobrindt, Dorothee Bär und Alois Rainer tragen demnächst Regierungsverantwortung.

SPD-Minister: Hubertus Heil scheidet aus

Die SPD hält sich bedeckt, die Bekleidung der sieben Ministerposten soll erst am Montag (05. Mai) final bekanntgegeben werden. Einzig um die Personalie Lars Klingbeil herrscht Klarheit. Der SPD-Chef wird qua seines internen Amtes Vizekanzler und übernimmt zudem das Finanzministerium. Dies hat das Präsidium der Sozialdemokraten bereits abgenickt.

Wenig Zweifel bestehen auch bei der Frage nach der Besetzung des Verteidigungsministeriums. Heißester Anwärter ist Amtsinhaber Boris Pistorius. Der 65-Jährige ist laut Umfragen der beliebteste Politiker im Land, seinen Rauswurf kann sich die SPD fast nicht erlauben. Der Niedersachse hat mehrfach betont, dass er seine Arbeit gerne fortsetzen würde. Er könnte somit der einzige Ampel-Minister sein, der den Bruch überlebt.

Denn im Ministerium „Arbeit und Soziales“ gibt es jetzt Klarheit rund um Hubertus Heil. Der 52-Jährige hat sein Ausscheiden aus der Regierungsarbeit bekanntgegeben. Dies bestätigte eine Sprecherin am Randes des „Tags der Arbeit“ in Peine gegenüber ntv. Heil gilt als Anwärter auf den Fraktionsvorsitz.


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Seinen Posten im Kabinett könnte die ehemalige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas übernehmen. Aber auch sie wird als Fraktionschefin gehandelt. Zudem kursieren die Namen Saskia Esken und Petra Köpping im Zusammenhang mit dem Ministerium „Arbeit und Soziales“.

Klingbeil möchte „neue Gesichter“

Das Ministerium „Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit“ wird unter anderem mit Matthias Miersch in Verbindung gebracht. Miersch gilt als Umweltexperte seiner Partei. Eine Nominierung des gebürtigen Hannoveraners würde allerdings nicht zu der Ankündigung von Klingbeil passen, wonach auf „neue Gesichter“ gesetzt und ein „sichtbarer Schritt zu einem Generationenwechsel“ gegangen werden soll. Auch der Name Verena Hubertz hält sich hartnäckig. Die stellvertretende SPD-Fraktionschefin erfüllt mit ihren 37 Jahren jenes Bestreben. Als weitere Kandidatinnen gelten Katja Mast und Svenja Schulze.

Schulze könnte aber auch ihren Posten im Ministerium „Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ behalten. Schärfste Konkurrentin ist den Gerüchten zufolge Co-Parteichefin Saskia Esken.

Das Ministerium „Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen“ wurde bis dato von Klara Geywitz geführt. Sie versprach, 400.000 Wohnungen pro Jahr zu bauen und ist mit diesem Vorhaben gescheitert. Ein Wechsel an der Spitze des Ministeriums scheint daher realistisch. Heißester Anwärter ist der bisherige Ost-Staatsminister Carsten Schneider, der aus seinem bisherigen Amt ausscheiden wird.

Als neue Justizministerin wird die Brandenburger Bundestagsabgeordnete Sonja Eichwede (37) gehandelt. Sie war zuletzt rechtspolitische Sprecherin der SPD. Auch noch-Bundesinnenministerin Nancy Faeser wird für dieses Amt gehandelt.