Die Thüringer Bienen sehen sich gerade einer tödlichen Gefahr konfrontiert. Und diese kommt ausgerechnet aus dem benachbarten Bundesland Bayern.
Deshalb schlackern einigen Imker-Betrieben in Südthüringen die Knie. Worauf sie sich gefasst machen müssen, liest du hier.
Thüringen: Tödliche Gefahr im Anmarsch
Kaum sind die fleißigen Bienenvölker im Raum Schmalkalden in Südthüringen aus dem Winter erwacht und in ihre Sammelmission gestartet, droht schon neuer Ärger. Ausgerechnet aus Bayern schwirrt jetzt eine brandgefährliche Gegnerin heran – die Asiatische Hornisse. Und diese hat es in sich. Die Asiatischen Hornissen machen nämlich gezielt Jagd auf die Honigbienen. Sie lauern regelrecht vor Bienenstöcken und fangen zurückkehrende Sammelbienen in der Luft ab. Dabei zerlegt sie die Biene – Kopf und Brust werden als eiweißreiche Beute für den eigenen Nachwuchs verwertet, der Honigmagen wird achtlos weggeworfen.
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Außerdem handelt es sich bei der Asiatischen Hornisse um eine invasive Art, also eine Gattung, die in Deutschland nicht heimisch ist und daher kaum natürliche Feinde hat. Das heißt, dass diese Arten sich besonders schnell ausbreiten und so die heimischen Arten verdrängen, in diesem Fall die Thüringer Honigbienen.
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Doch nicht nur das, die Hornissen können auch uns Menschen gefährlich werden. Medienberichten zur Folge musste sich die bayrische Feuerwehr bereits mit neuer Spezialkleidung ausstatten, um sich vor den fiesen Stacheln der Asiatischen Hornisse zu schützen. Bisher kamen die Thüringer Honigbienen noch recht glimpflich davon. Doch sitzt ihnen die Gefahr bereits dicht im Nacken? Gerade für die heimischen Imker könnte das weitreichende Folgen haben.
Expertin in Alarmbereitschaft
Zumindest für jetzt kann Dr. Heidrun Schmidt, stellvertretende Vorsitzende des Landesverbands Thüringer Imker, Entwarnung geben. Noch seien im Freistaat keine Asiatischen Hornissen gesichtet worden, verrät sie auf Thüringen24-Anfrage. Doch das dürfte nicht so bleiben. Die Bienen-Expertin verrät, dass sie damit rechnet, dass die invasiven Asiatischen Hornissen im Laufe des Jahres bis in den Freistaat vordringen.
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Dr. Heidrun Schmidt rät, bei Sichtungen der Asiatischen Hornisse umgehend dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) oder den unteren Naturschutzbehörden der einzelnen Landkreise zu melden. Bald sollen Meldungen auch per „Meine Umwelt App“ möglich sein, verrät die Expertin.
DAS können Imker tun
Dr. Heidrun Schmidt betont: „Für den Umgang mit der Asiatischen Hornisse ist wie für alle anderen staatenbildenden Insekten zu betonen, dass von einzelnen Tieren keine besondere Gefahr ausgeht.“ Dennoch hätten die Asiatischen Hornissen gerade in Nestnähe ihre eigenen Verteidigungsstrategien, weshalb dort spezielle Schutzkleidung sinnvoll sei. Aber was können die heimischen Imker jetzt gegen diese drohende Gefahr tun?
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Für die im Landesverband organisierten Imkervereine gibt es verschiedene Info-Vorträge über die Asiatischen Hornissen, so Dr. Heidrun Schmidt zu Thüringen24. Dort würden sie auch aktuelle Informationen über den Stand der Ausbreitung bekommen, die über die Landesgrenzen hinaus gehen. „Sinnvoll und für jeden Imker möglich ist eine Beobachtung der Fluglöcher der eigenen Bienen. Diese sollte regelmäßig und vor allen Dingen ausreichend lange erfolgen. Das ermöglicht schnell und flächendeckend ein Monitoring. Auch für jeden Imker ist die Meldung einer Sichtung wichtig, um seine Bienen zu schützen und zur richtigen Zeit mit geeigneten Maßnahmen zu reagieren“, rät die Expertin.
Was sie trotz dieser Bedrohung freut: „Positiv zu beurteilen ist das wachsende Interesse in den Landkreisen an der Qualifizierung auch von eigenen Mitarbeitern zu Fachberatern für Wespen, Hummeln und Hornissen. Dadurch kann schnell beim Auftreten der ersten Fälle in Thüringen gehandelt werden.“