Im arabischen Land Ägypten sind die Pro-Palästina-Aktivisten aus dem Westen nicht erwünscht! Mit dem „Global March to Gaza“ wollen Tausende linke Aktivisten aus Europa, den USA und anderen Ländern ein Zeichen gegen die israelische Blockade Palästinas setzen. Die Protestaktion prangert die humanitäre Krise im Gazastreifen an. Doch offenbar haben die Aktivisten die Rechnung ohne die Staatsgewalt in Ägypten gemacht!
In den Sozialen Netzwerken berichten sie vom rüden Vorgehen der ägyptischen Sicherheitskräfte. Auch die deutsche Europaabgeordnete Carola Rackete (Die Linke) schildert über Instagram entsprechende Erfahrungen.
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Palästina-Aktivisten werden von der Staatsmacht gestoppt
Die Aktivisten, viele aus westlichen Staaten, fordern die sofortige Öffnung des Rafah-Grenzübergangs für humanitäre Hilfe. Hierzu wollen sie von der Stadt Al-Arisch auf der Sinai-Halbinsel rund 50 Kilometer durch die Wüste bis zum Grenzübergang Rafah marschieren. Danach wollen sie in der Nähe des Grenzübergangs aus Solidarität mit den Palästinensern ein Protestcamp aufbauen – alles gewaltfrei. Die Demonstrationen sollen den öffentlichen Druck auf die internationale Gemeinschaft erhöhen, um die Lage in Palästina zu verbessern, vor allem die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten.
Doch nun melden erste Aktivisten im Netz, dass Ägypten hart vorgeht. Der Staat betrachtet weite Teile der Sinai-Halbinsel als militärisch sensibles Gebiet und somit als Sperrzone. Hunderte Aktivisten seien schon festgenommen worden, teilweise unter Einsatz von Gewalt. Es soll bereits Abschiebungen gegeben haben. Der ägyptische Staat verweist darauf, dass es keine offiziellen Genehmigungen für die Pro-Palästina-Aktionen gibt. Diese wurden jedoch von den Behörden nicht erteilt. Auch im Nachbarland Libyen wurde ein Konvoi von Aktivisten gestoppt.
Linken-Politikerin Rackete: Aktivisten mit „gebührendem Respekt“ behandeln
In Instagram-Videos berichtet Linken-Politikerin Carola Rackete (37) von ihren Eindrücken vor Ort. Sie selbst sei am Freitag von der ägyptischen Polizei in einen Bus geschoben wurde. Sie habe ihren Diplomatenpass vorgezeigt, trotzdem sei ihr ein Mobiltelefon entrissen worden. In einem Update-Clip am Samstag aus Kairo sagt sie, dass viele Pro-Palästina-Aktivisten schon am Flughafen an der Einreise nach Ägypten gehindert worden seien.
Andere seien am Freitag in Bussen auf dem Weg in die Stadt Ismailia an Checkpoints von Sicherheitskräften gestoppt worden und ihre Pässe einkassiert worden. Dabei seien die Polizisten, manche in Zivilkleidung, „sehr gewalttätig und aggressiv“ vorgegangen. Die Pro-Palästina-Aktivisten seien geschlagen und in die Busse gedrängt worden.
Arabisch aussehende Demonstranten seien daraufhin woanders hingebracht worden, möglicherweise direkt abgeschoben, vermutet Rackete.
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Die Europaabgeordnete fordert abschließend die Staatsmacht in Ägypten dazu auf, die Palästina-Aktivisten mit „gebührendem Respekt zu behandeln und ihre Rechte nicht zu verletzten“.