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Osten: Ernteausfälle drohen! Landwirten schlottern die Knie

Bei den Bauern im Osten ist die Sorge groß: Eine gefährliche Krankheit breitet sich in Deutschland aus – es drohen Ernteausfälle.

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© IMAGO / Martin Wagner

Das wächst im Frühling auf unseren Feldern

Im Frühjahr importiertes Gemüse kaufen? Nicht unbedingt nötig: Schon ab Ende März wird teilweise Gemüse von heimischen Feldern angeboten.

Für die Landwirte bei uns im Osten ist es eine absolute Hiobsbotschaft. Im Südwesten Deutschlands breitet sich eine bestimmte Pflanzenkrankheit immer weiter aus, die mitunter zu kompletten Ernteausfällen führen kann. Nun sind erste Fälle auch in Sachsen nachgewiesen worden. Der Freistaat wappnet sich. Das Schadenspotenzial ist hoch.

Direkt bekämpft werden kann der Erreger aber nicht. Für die Bauern bei uns im Osten ist also auch Daumendrücken gefragt.

Osten: Große Sorge wegen gefährlicher Krankheit

In der Umgangssprache wird die sogenannte Stolbur-Erkrankung auch als „Gummirübe“ bezeichnet. Der Grund: Der Erreger lässt zum Beispiel Zuckerrüben und Kartoffeln welken und sie mit einer gummiartigen Konsistenz zurück. Die Krankheit gelangt über bestimmte Zikaden in die Pflanze und blockieren dort dann den Wassertransport. Dadurch verliert die Pflanze ihre Festigkeit.

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Stolbur kann auch zusammen mit einem anderen Erreger namens SBR auftreten – und sorgt gerade in dieser Kombination für massive Schäden auf den Feldern. Zuerst nachgewiesen wurde die Krankheit in Deutschland laut dem Portal „strube“ im Jahr 2023. Derzeit breitet sie sich in Süddeutschland aus – aber auch in Ostdeutschland ist die Gefahr groß.

Ernteausfälle drohen

Der Deutsche Bauernverband hatte erst kürzlich vor der rasanten Verbreitung der Schilf-Glasflügelzikade gewarnt. Über diese Insekten kann der Erreger in die Pflanzen gelangen. Sie haben sich von Baden-Württemberg über Rheinland-Pfalz, Bayern und Hessen weiter in den Norden verbreitet, so der Verband. Auch in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt seien sie entdeckt worden.

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Sollte sich Stolbur ausbreiten, drohen vor allem bei Zuckerrüben und Kartoffeln immense Ernteeinbußen. In Sachen ist die Krankheit sowie der Erreger SBR und die Schilf-Glasflügelzikade jeweils schon nachgewiesen worden, wie das Landwirtschaftsministerium mitteilt. Ein wirtschaftlicher Schaden ist bisher allerdings „nur“ in einem Fall entstanden.

Mit der Situation in südwestdeutschen Bundesländern sind Befall und Vorkommen in Sachsen laut Ministerium noch nicht vergleichbar, mit einer Zunahme der Schäden ist aber zu rechnen. Der Pflanzenschutzdienst habe daher die Überwachung des Zikadenflugs und die Pflanzenuntersuchungen deutlich ausgeweitet. Die Entwicklung bei Zuckerrüben, Kartoffeln und Gemüsekulturen werde intensiv beobachtet.


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Schützen können sich die Bauern nur über Prävention. So sollen sie zum Beispiel nach Zuckerrüben und Kartoffeln keinen Winterweizen anbauen, um der Zikade das Futter zu nehmen. Außerdem gibt es SBR-tolerante Zuckerrübensorten, die gesät werden können. (mit dpa)