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Trotz Klingbeils Zögern: Wehrpflicht im Eiltempo? CDU macht Druck

Mehr Soldaten, mehr Druck, mehr Bundeswehr: Braucht Deutschland die Wehrpflicht zurück? SPD will junge Leute zu locken, CDU verpflichten.

Kommt die Wehrpflicht für alle? CDU erhöht den Druck - Pistorius und Klingbeil wollen die Bundeswehr stärken.
© Elmar Gubisch / dts Nachrichtenagentur

Zurück zur Wehrpflicht? – Das sagt Soldatin Lisa Retz

Die Diskussion um die Wehrpflicht ist in vollem Gange! Verständlich – sind doch die, die es betreffen würde, nicht diejenigen, die es entschieden haben. Diejenigen Jugendlichen, die nicht zur Bundeswehr wollen, können sich nun freuen. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil lehnt nämlich eine Rückkehr zur klassischen Wehrpflicht ab.

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Der SPD-Minister kommentiert gegenüber den Zeitungen der „Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft“: „Es wird keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht geben, bei der alle jungen Männer eines Jahrgangs eingezogen werden.“ Stattdessen will er die Bundeswehr attraktiver machen – etwa mit einem kostenlosen Führerschein für Rekruten.

Klingbeil will die Bundeswehr atraktiver machen

Nach den neuen NATO-Vorgaben braucht Deutschland 50.000 bis 60.000 zusätzliche Soldaten. Trotz vieler Maßnahmen schrumpfte die Truppe zuletzt auf rund 181.000. Verteidigungsminister Pistorius (ebenfalls SPD) will nun einen neuen Wehrdienst vorschlagen. Klingbeil unterstützt die Idee, dafür bereits gesetzliche Grundlagen zu schaffen. Allerdings nur für den Notfall.

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Wenn sich nicht genug Freiwillige melden, könnte eine verpflichtende Einberufung nötig werden. Das betont auch Klingbeil: Die Vorbereitung auf eine solche Wehrpflicht sei notwendig. Der Staat müsse auf verschiedene Szenarien vorbereitet sein, gerade angesichts aktueller Sicherheitslagen.

Klingbeil warnt jedoch davor, sich zu sehr auf Verteidigungsausgaben zu fixieren. „Prozente zu zählen, ist unproduktiv“, sagte er. Deutschland müsse sich stattdessen gegen Bedrohungen wie Cyberangriffe, Drohnen oder Angriffe auf Infrastruktur wappnen. Der Schutz müsse „schnell und effektiv“ sein.


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CDU fordert Wehrpflicht jetzt – auch für Frauen?

Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) drängt auf eine Entscheidung. Seine Partei fordert die Wehrpflicht, die Junge Union sogar einschließlich junger Frauen. „Wir haben nicht die Zeit, bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag zu warten“, erklärte Frei. Die Koalition müsse klären, wann und wie die Strategie angepasst werden soll.

Frei bezweifelt, dass die Bundeswehr rein freiwillig auf 240.000 Soldaten wachsen kann. Die neue Zielgröße sei zwar notwendig, aber schwer erreichbar ohne Wehrpflicht. Seiner Meinung nach sei kaum Zeit, um dieses Ziel allein mit Freiwilligen umzusetzen – die Bedrohungslage sei einfach zu groß.


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Tatsächlich ist zwar ein Großteil der Deutschen, ältere mehr als Jüngere, für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht, selbst kämpfen würden aber alle recht ungern.