Veröffentlicht inThüringen

„Geschwurbel läuft auf Hochtouren!“ Wetter-Experte haut nach Hitze-Welle in Thüringen auf den Tisch

Die Hitze in Thüringen lässt offensichtlich auch die Gemüter nach oben schießen. Dem Meteorologen Dominik Jung reicht es jetzt.

© Dominik Jung/ wetter.net

Kopfschmerzen und Unwohlsein: Tipps gegen Wetterfühligkeit

Puh! Den bisher heißesten Tag des Jahres haben hinter uns gebracht. Am Mittwoch (2. Juli) kletterten die Temperaturen im Freistaat auf weit über 30 Grad. Die Menschen ächzten und schwitzten unter dem Wetter in Thüringen, die Freibäder und Badeseen quollen förmlich über und alle versuchten sich irgendwo Abkühlung zu verschaffen.

Die Sommer werden immer wärmer, wie auch etliche Aufzeichnungen beweisen. Trotzdem kommt es immer wieder zu teilweise absolut niveaulosen Kommentaren bezüglich der Wetter-Karten. Dem Meteorologen Dominik Jung reicht es jetzt. Er haut nach der Hitze-Welle in Thüringen auf den Tisch und erklärt, warum die Karten von früher nichts mit den Darstellungen von heute zu tun haben.

Wetter in Thüringen sorgt für hämische Kommentare

Man liest es derzeit in den sozialen Medien beinah täglich: Sobald von den derzeitigen Temperaturen die Rede ist, sind Kommentare à la „Panikmache“ und „früher war die Karte bei 30 Grad auch noch grün“ auf der Tagesordnung, wie auch der Meteorologe und Wetter-Experte Dominik Jung weiß. In seinem Video von wetter.net zeigt er eine Wetter-Karte der Tagesschau von 2009 auf der Temperaturen von 27 bis 36 Grad zu sehen sind, auf einem vorwiegend grünen Hintergrund. Daneben zeigt die Karte von 2019 bei Temperaturen zwischen 27 und 31 Grad vorwiegend rot. „Da wird ja alles mögliche hineininterpretiert“, macht er deutlich.

+++ Hitze-Welle führt zu brenzligen Szenen! Thüringer ADAC schlägt Alarm +++

Doch die Erklärung ist einfacher, als es so der ein oder andere gerne hätte. „Ja liebe Freunde, man muss auch so eine Karte verstehen“, setzt der Wetter-Experte an. „Was wir hier sehen, ist eine topografische Karte“, führt er weiter aus und deutet auf die 2009-Variante. „Da wurden die Temperaturen überhaupt nicht mit einer Farbskala dargestellt. Die standen einfach nur als weiße Zahlen darauf. Der Hintergrund, das Grüne hier ist die Topografie der Region […] das muss man schon zu unterschieden wissen.“

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

„Hat nichts mit Temperaturfarben zu tun“

Bei den neueren Wetter-Karten werden die Temperaturen farblich dargestellt. „Ab 30 Grad ist es nun mal sehr warm und deshalb sind die Farben rot“, erklärt Jung mit Blick auf die 2019-Variante. „Da gab es Kommentare bei uns ’30 Grad war vorher bei uns grün gewesen‘ Also mal ganz im Ernst… das ist eine topografische Karte. Das hat gar nichts mit Temperaturfarben zu tun. […] Das Geschwurbel, das läuft wirklich auf Hochtouren!“, macht sich der Meteorologe in seinem Video Luft.


Mehr News:


Und Achtung (ironischer) Spoiler-Alarm: Die Karte wird auch in nächster Zeit noch ziemlich rot schimmern, denn auch wenn uns das Wetter in Thüringen in den nächsten Tagen eine kleine Abkühlung beschert, ziehen die Temperaturen zum Wochenende hin wieder ordentlich an und knacken erneut die 30-Grad Marke. Zum Montag (7. Juli) ist die Hitze dann aber erst einmal wieder verschwunden. Temperaturen um die 22 Grad sind drin und auch Regen. „Da ist es fast schon herbstlich im Vergleich“, kommentiert Jung. Dienstag sacken die Temperaturen dann noch ein bisschen weiter ab, teilweise auf knapp unter 20 Grad. Dann geht’s aber auch schon wieder bergauf und wir müssen uns auf die nächste Hitze-Welle mit Temperaturen bis zu 34 Grad samt glutroter Wetter-Karten gefasst machen.