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Kulturschock in der Armee: Generation Z braucht immer häufiger seelischen Beistand

Kommt die Wehrpflicht zurück? Vielleicht müsste man die Frage anders stellen: Ist die Generation Z überhaupt für die Armee zu gebrauchen?

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Zurück zur Wehrpflicht? – Das sagt Soldatin Lisa Retz

Während in Deutschland die Diskussion läuft, ob bald die Wehrpflicht wieder reaktiviert wird, macht die Schweiz ganz andere Erfahrungen. In der Alpenrepublik gibt es eine allgemeine Dienstpflicht für Männer. Doch die junge Generation Z scheint immer mehr Probleme mit der Armee zu haben.

So berichten die Schweizer Blätter „Blick“, „SonntagsZeitung“ und „Reformiert“ über zunehmende Probleme beim Militär mit der Gen Z. Die jungen Leute würden mit Drill und den Hierarchien nicht mehr so gut klarkommen.

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Schweizer Armee verändert Umgangston und Organisationskultur

Demnach würden jährlich rund 10.000 Soldaten verfrüht aus den Rekrutenschulen ausscheiden und über 1.100 hätten im vergangenen Jahr die Hilfe des Psychologischen Dienstes der Armee in Anspruch genommen, meldet unter anderem „Blick“. Auch der Service der Armeeseelsorge sei gefragt wie nie zuvor. Viele würden „psychisch vorbelastet“ in die Armee kommen.

Bei der Generation Z stünde weniger das Pflichtgefühl, sondern mehr der eigene persönliche Mehrwert im Zentrum, heißt es in den Schweizer Medien. Die Armee habe bereits Anpassungen beim Umgangston und bei der Organisationskultur vorgenommen, um mehr auf Augenhöhe zu kommunizieren und den Rekruten auch etwas Verantwortung zu übertragen. Dennoch brauche es beim Militär weiterhin die Befehlskette und hierarchische Strukturen.

Generation Z will nicht das Leben fürs Vaterland opfern

Laut Umfragen und Studien ist die Generation Z in Deutschland mehrheitlich sehr skeptisch gegenüber dem Militär und Wehrpflicht eingestellt. So ergab die „Jugendtrendstudie 2025“ vom Institut für Generationenforschung, dass 81 Prozent der Gen Z nicht bereit wären, für das eigene Land zu sterben. 69 Prozent wollen nicht zur Landesverteidigung eine Waffe in die Hand nehmen. Befragt wurden mehr als 5.000 junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren.


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