Der Spätfrühling und der Sommer sind die Zeit, in der unsere Tierheime in Thüringen oft das Unmögliche möglich machen. Mit vielleicht einer Hand voll Mitarbeitern, ehrenamtlichen Unterstützern und jungen Leuten, die ihren Freiwilligendienst machen, müssen die Einrichtungen mit einer wahren Flut von Neuankömmlingen zurechtkommen.
Umso schöner ist es, wenn die Thüringer Tierheime in dieser Zeit besonderen Zuspruch und Aufmerksamkeit erfahren – etwas durch die Kronkorken-Aktion in Eisenach, die die Stadt jetzt bis zum Jahresende verlängert hat. Im Thüringen24-Gespräch verrät die Tierheimleiterin Ines Röhle, was genau es damit auf sich hat – und warum die Situation für ihre Einrichtung derzeit ganz besonders anspruchsvoll ist.
Thüringer Tierheim an der Kapazitätsgrenze
„Wir haben im Moment insgesamt 112 Katzen, davon 50 Kitten und 21 auf Pflegestelle“, erzählt Röhle. „Und 16 Hunden, davon zwei Junghunde. Das heißt, wir sind eigentlich an unseren Kapazitätsgrenzen im Moment.“ Vor allem die sogenannte Kittensaison stellt das Tierheim vor besondere Herausforderungen. Damit ist die Zeit gemeint, in der Katzen in der Regel ihre Jungtiere zur Welt bringen. Für die Tierheime bedeutet das oft Dutzende Neuankömmlinge, die Tierärztlich versorgt und irgendwo untergebracht werden müssen. Eine Mammutaufgabe. Jedes Jahr.
+++ Mailo soll sterben! Jetzt bleibt dem Hund aus Thüringen nur noch eine Chance +++
„Deshalb sind wir parallel auch noch daran für die Katzenschutzverordnung hier im Bereich zu kämpfen, um da eben die Kastration doch stärker voranzubringen“, so Röhle. Aus Sicht der Einrichtung könne damit verhindert werden, dass diese Grundproblematik jedes Jahr aufs neue auftritt. „Und das Tierleid, das damit verbunden ist“, so die Tierheimleiterin.
Eine irre Idee steht im Raum
„Auf der anderen Seite haben wir halt äh einige interessante Projekte, die wir jetzt planen im Moment“, sagt Röhle. „Zum einen ein neues Kaninchengehege, damit die Haltung eben einfach artgerechter ist und sie auch in der Gruppe zusammenleben können. „Und das zweite große Projekt ist der Bau eines Pavillons im Eingangsbereich, der der Kinder- und Jugendarbeit dienen soll, aber auch generationsübergreifend für alt und jung als Begegnungsstätte – einfach für Workshops, Seminare zum Thema Artgerechte Tierhaltung und Ernährung.“

Ein solcher Ort würde auch bei der Vermittlung einen angemessenen Rahmen bieten – auch ein Katzencafé steht als Idee im Raum. Bisher ist das alles aber noch Zukunftsmusik. „Wir haben viel vor der Brust sozusagen“, lacht die Chefin. Auch aus diesem Grund freut sich die Einrichtung darüber, dass die diesjährige Kronkorken-Aktion der Stadt Eisenach dem Tierheim zugutekommen soll.
Kronkorken-Aktion schlägt Wellen
Die Idee: In einer Sammeltonne in der Stadtverwaltung werden Kronkorken und Deckel aus Weißblech gesammelt und am Ende zur Recycling-Firma Scholz gebracht. Je nachdem, was da für ein Berg zusammenkommt, wird dann ein entsprechender Betrag dem Tierheim gespendet. Mittlerweile ist der „Kronkorkenberg“ schon auf stolze 130 Kilo gewachsen. Auch aus diesem Grund wurde die Aktion jetzt verlängert – bis Ende des Jahres.
+++ Thüringen ist Renten-Schlusslicht! Experte wird deutlich – „Es wird nicht reichen“ +++
„Wir haben uns sehr gefreut, dass die Stadt die Initiative von sich aus ins Spiel gebracht und damit natürlich auch die Aufmerksamkeit aufs Tierheim gelenkt hat“, so Röhle. Die Einrichtung ist auch immer auf der Suche nach ehrenamtlichen Unterstützern. Gerade in der Kittenzeit ist es für das Team ohne deren Hilfe kaum zu schaffen. „Wir haben Gassigänger, da freuen wir uns sehr, da haben wir äh eine große Gruppe, die uns da unterstützt und ein paar Katzenkuschler“, so die Tierheimleiterin. „Aber es ist eben auch schön, wenn uns Leute bei der Tierpflege ehrenamtlich unterstützen.“
Mehr News:
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du das Tierheim unterstützen kannst, bekommst du >>>HIER<<< alle Infos. Übrigens: Am 10. August feiert das Tierheim sein jährliches Sommerfest. Zwischen 12 und 16 Uhr kannst du vorbeischauen.