Thüringen steht für wunderschöne Natur, malerische Städte und eine lebendige Kulturszene. Leider ist der Freistaat aber nicht dafür bekannt, dass hier das große Geld verdient wird – und offenbar zurecht, wie neue statistische Daten belegen.
Besonders bei einem Thema steckt Thüringen regelmäßig zurück: den Löhnen.
Thüringen: Jeder Dritte unter 2.750 Euro
Es ist kein Geheimnis, dass Thüringen seit Jahren im unteren Bereich der bundesweiten Gehaltsstatistik liegt. Allerdings bestätigen jüngste Daten nun: Thüringen zählt zu den absoluten Lohn-Losern in Deutschland. Denn trotz stabiler Beschäftigung bleibt das Einkommen vieler Menschen im Freistaat immer noch gering und es zeichnet sich ein deutliches Gefälle im Vergleich zu den westdeutschen Bundesländern ab. Die Folge: Wer heute wenig verdient, muss im Alter mit noch weniger auskommen.
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Mehr als ein Drittel der Vollzeitbeschäftigten in Thüringen verdiente zum Stichtag am 31. Dezember 2023 weniger als 2.750 Euro brutto im Monat. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Linken-Politikers Dietmar Bartsch hervor, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Besonders auffällig: In keinem anderen Bundesland lag der Anteil der Menschen mit weniger als 3.500 Euro Bruttolohn höher als im Freistaat – fast zwei Drittel aller Beschäftigten verdienten weniger.
„Deutschland (..) hat ein millionenfaches Lohnproblem“
„Löhne unter 3.500 Euro sind faktisch eine Garantie für Renten auf Armutsniveau“, erklärte Bartsch gegenüber der dpa. Nach Berechnungen der Linken brauche es rund 3.300 Euro brutto im Monat, um im Alter wenigstens über der Armutsrisikogrenze zu liegen. Private Altersvorsorge sei dabei nicht berücksichtigt worden. Das bedeutet konkret: Viele Menschen im Land könnten trotz lebenslanger Arbeit später kaum über die Runden kommen. Die Zahlen zeigen also, dass dass Altersarmut in Thüringen eine reale Gefahr sein könnte.
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„Deutschland ist kein Hochlohnland, sondern hat ein millionenfaches Lohnproblem“, so Bartsch weiter. Zwar zahlten deutsche Unternehmen 2023 im Schnitt 43,40 Euro pro Arbeitsstunde an Bruttoverdiensten und Lohnnebenkosten. Doch die Realität vieler Arbeitnehmer in Thüringen sieht anders aus. Hohe Mieten, steigende Lebensmittelpreise und teure Energie verschärfen die Lage zusätzlich. (nas / dpa)