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Bodo Ramelow wegen Mallorca-Regelung entsetzt: „Da kann ich nur den Kopf schütteln“

Bodo Ramelow wegen Mallorca-Regelung entsetzt: „Da kann ich nur den Kopf schütteln“

Bodo Ramelow
© IMAGO / Jacob Schröter

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Der Mallorca-Reise steht nichts mehr im Weg – und Bodo Ramelow und andere Politiker liefern sich einen Schlagabtausch in der Debatte um den Oster-Urlaub auf die Ballearen.

Dem jährlichen Mallorca-Urlaub der Deutschen steht seit dem 12. März nichts in der Quere. Die Buchungen für die Insel stiegen umgehend stark an und einige Hotels auf der Insel machen sich bereit für die ersten Urlauber.

Doch nicht alle Experten und Politiker freuen sich für die deutschen Touristen. Seit vergangener Woche haben sich zwei politische Lager gebildet. Nun sorgt die Debatte um den Mallorca-Urlaub erneut für eine hitzige Diskussion. Die eine Seite findet, dass eine Reise nach Mallorca weder aus gesundheitlichen, noch aus ethisch-moralischen Gründen vertretbar sei. Die andere Seite hat keinerlei Bedenken.

Bodo Ramelow ist gegen Urlaub auf Mallorca

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat eine äußerst starke Meinung zu dem erlaubten Malle-Tourismus: „Da kann ich nur den Kopf schütteln und sagen, das geht so überhaupt nicht“, erzählt er dem Deutschlandfunk empört. Der Tourismusbeauftragte der Regierung, Thomas Bareiß (CDU), schlägt sich teilweise auf seine Seite: „Bitter, dass wir Mallorca möglich machen“.

Bareiß sagte dem Sender „Phoenix“, die Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca „ist etwas, was uns wirklich weh tut“. Allerdings sei eine Mallorca-Reise wegen der dortigen Inzidenz von unter 30 sicher und eine Reisewarnung nicht mehr angemessen. Trotzdem schlägt Beireiß Reisenden vor, im eigenen Bundesland zu reisen. Dort seien die Inzidenzwerte niedrig und kontaktloses Reisen möglich. Außerdem würde er sich mehr Offenheit von Bund und Ländern gegenüber Ferienwohnungen, Ferienhäusern und Campingplätzen wünschen.

Lauterbach und Ramelow sind sich einig

Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist auf Ramelows Seite: „Wir haben seit einer Woche die brasilianische Mutation auf Mallorca.“ Er appelliert an die Vernunft der Touristen und bittet sie darum, nicht zu fahren. Außerdem fordert er, dass Reisende getestet werden müssen: „Das ist das Mindeste, was man verlangen kann, wenn jemand eine solch riskante Reise macht.“ Trotzdem hält er eine Quarantäne-Pflicht für alle Rückkehrer aus Mallorca für nicht erforderlich. Ein einfacher Test würde reichen, da die Insel nicht als Risikogebiet eingestuft ist.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sehen die Lage jedoch vollkommen anders. Sie forderten in der ARD eine generelle Quarantänepflicht nach Auslandsreisen. Müller sagte: „Natürlich ist es so, wenn aus allen möglichen Ländern Menschen zusammenkommen in einem Urlaubsgebiet, dann kommt es zu Kontakten, wo wieder neue Infektionsketten entstehen und die werden dann wieder mit nach Hause gebracht. Und das geht so nicht.“

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TUI-Chef beteuert: Es wird „ein ruhiger Urlaub“

TUI-Deutschland-Chef Marek Andryszak ist hier wiederum ganz anderer Meinung. In der „Bild“ sagt er: „Von den 1.000 Hotels, die im Hochsommer geöffnet sind, werden nicht mal zehn Prozent zu Ostern zur Verfügung stehen.“ Er beteuert, dass es „ein ruhiger Urlaub“ auf Mallorca werde: keine Partys, kein Freibier, und die Restaurants stehen ab 17 Uhr nur noch für Lieferservice zu Verfügung. Außerdem garantiert er, dass zu Ostern nur deutsche Urlauber anzutreffen seien, da andere Europäer nicht auf die Balearen fliegen dürfen.

Welcher Politiker letztendlich Recht behalten soll und zu welchen Maßnahmen und Reisewarnungen es in den nächsten Wochen kommen wird, bleibt also bislang noch spannend. (mbe)