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Marienmosaik kehrt zum Erfurter Dom zurück

Marienmosaik kehrt zum Erfurter Dom zurück

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Ein echter Blickfang ist Marienmosaik am Erfurter Dom einmal gewesen. Doch schon seit über 50 Jahren lagert das Kunstwerk in einem der Domkeller. Foto: Firma Ochsenfarth

Das beliebte Marienmosaik des Erfurter Doms präsentiert sich bald auf dem Domberg. Das Monument, das zurzeit noch unter Schimmelbefall leidet, soll restauriert und ausgestellt werden.

Seit fast 50 Jahren ist das kunstvolle Marienmosaik aus der Öffentlichkeit verschwunden. Als Janka Acht, eine Diplom-Restauratorin in ihrer Masterarbeit das Marienbild untersuchte, erschütterte das Ergebnis: Das Kunstwerk ist von Schimmel befallen. Der Schimmel greift vor allem die goldenen Glasplatten an, die Maria und das Jesuskind umrahmen und als Sterne funkeln sollten.

Bildergalerie: Das Erfurter Marienmosaik droht zu verschimmeln

Das feuchte Raumklima der Lagerstätte des Mosaiks begünstigte die Ausbreitung der Sporen. Janka Acht empfiehlt dem Domkapitel, die Fragmente zu reinigen, umzubetten und dort, wo es nötig ist, auszubessern. „Museale Präsentation“ nennt der Domprobst Reinhard Hauke das Vorhaben. „Der derzeitige Zustand muss gesichert werden. An Gesicht und Händen wird aufgefüllt, was optisch fehlt. Aber das Werk wird nicht vollständig restauriert“, erklärt Reinhard Hauke. „Das Mosaikbild soll erkennbar sein, wie es einmal war“, ergänzt Dombaumeister Andreas Gold.

Marienmosaik vor Witterung und Vandalismus schützen

Ausgestellt wird das 860 Kilogramm schwere Kunstwerk im Inneren des Langdachhauses. In Führungen haben Interessierte, die das Mosaik über viele Jahre vermisst haben, dann die Möglichkeit in Erinnerungen zu schwelgen. „Mit der Beleuchtung können wir den Sonnenuntergang simulieren“, malt sich der Dombaumeister aus: „Das Marienbild würde wie früher funkeln“. Ein Stahlgerüst soll das neugotische Monument stützen.

Restaurierung über Spenden finanziert

Das alles hat seinen Preis: Das Domkapitel geht derzeit von 150.000 Euro aus. Die Kosten sollen allein durch Spenden zusammengetragen werden. Die Planungskosten von 5000 Euro übernimmt das Domkapitel. Wohltäter können für 500 bis 1500 Euro eine Patenschaft für eine Einzelplatte übernehmen. Der Name wird auf der Rückseite verewigt. Wenn die Hälfte der Kosten übernommen ist, beginnen die Restaurationsarbeiten. „Ich wünsche mir, dass das Marienmosaik in zwei Jahren fertig an seinem Platz hängt“, so der Domprobst Reinhard Hauke . Aktuell sucht das Domkapitel, neben Sponsoren, nach einem geeigneten Labor für die Konservierung und Desinfektion der Fragmente und einer schlagkräftigen Truppe, die die 48 Quadratmeter Fläche reinigen.