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Ermittlern gelingt Schlag gegen Drogenbande

Ermittlern gelingt Schlag gegen Drogenbande

Drogen
Foto: Landeskriminalamt Thüringen

Thüringer Rauschgift-Ermittler sind in den vergangenen Monaten wiederholt fündig geworden. Jetzt haben sie eine weitere mutmaßliche Drogenbande ausgehoben und fast 50 Kilogramm Marihuana sichergestellt.

Polizei und Zoll in Thüringen ist ein Schlag gegen eine Bande mutmaßlicher Drogenhändler gelungen. Seit Anfang des Monats wurden bei Durchsuchungen in Erfurt insgesamt 48 Kilogramm Marihuana und rund 22.000 Euro Bargeld sowie Fahrzeuge sichergestellt, teilte das Landeskriminalamt (LKA) am Donnerstag mit. Sechs Verdächtige im Alter von 30 bis 63 Jahren wurden festgenommen. Sie befinden sich in Untersuchungshaft. Beim jüngsten Verdächtigen, einem 30-jähriger Mann, klickten die Handschallen erst am Mittwoch in Bochum (Nordrhein-Westfalen).

Gruppe seit 2016 unterwegs

Die Tatverdächtigen hätten mindestens seit 2016 als lose Gruppe im Drogenhandel zusammengearbeitet, sagte der stellvertretende LKA-Präsident Heiko Schmidt. Der genaue Anteil der einzelnen Verdächtigen werde derzeit noch ermittelt. Zum Marktwert des beschlagnahmten Marihuanas machten die Ermittler auf Anfrage keine Angaben.

Kontrolle in Frankreich führte zu Spur nach Erfurt

Ausgangspunkt der Ermittlungen war eine Zollkontrolle eines in Erfurt wohnenden Mannes in Frankreich im März 2016. Der 41-Jährige hatte einen Lastwagen von Spanien nach Frankreich gefahren, in dem die französischen Zöllner 234 Kilogramm Marihuana beschlagnahmten. Weil sie vermuteten, dass zumindest ein Teil dieser Menge für den Thüringer Raum bestimmt war, schalteten sie die deutschen Behörden ein. Daraufhin eröffnete die Staatsanwaltschaft Gera ein Ermittlungsverfahren wegen unerlaubter Einfuhr und unerlaubten Handels mit illegalen Betäubungsmitteln. Die Ermittlungen konzentrierten sich auf die mittlere und obere Drogenhändlerebene, sagte Schmidt. „Uns interessieren die Strukturen oberhalb der Straßenhändler.“

Rauschgiftbunker in Erfurt

In Erfurt wurden die Rauschgift-Ermittler unter anderem bei einer mutmaßlichen Drogen-Beschaffungsfahrt Anfang Juni fündig. Hier hatten zwei Tatverdächtige 29 Kilogramm Marihuana in einen Transporter geladen, der auf der Bundesstraße 4 gestoppt wurde. Weitere 17 Kilogramm spürte ein Suchhund in einem Garten in Erfurt-Marbach auf, wo das Rauschgift vergraben war. Die Existenz von Rauschgiftbunkern sei aus früheren Ermittlungen bekannt gewesen, so das LKA.

Die Polizei in Thüringen hatte in den vergangenen Monaten wiederholt größere Mengen von Rauschgift sichergestellt.