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Warum Pombären meine Oberschenkel beinahe explodieren ließen

Warum Pombären meine Oberschenkel beinahe explodieren ließen

Jan-Henrik Wiebe
Kaum noch Kraft, um die Arme richtig zu heben: Thüringen24-Redakteur nach dem Bootcamp. Foto: Axel Heyder
Thüringen24-Redakteur Jan-Henrik Wiebe war einer von zwölf Teilnehmern beim Bootcamp von Thüringen24 und der Barmer. In seinem Erlebnisbericht schildert er das für ihn schmerzvolle Training.

Sie sagten, es wäre das härteste Bootcamp Thüringens. Sie hatten Recht! Noch zwei Tage nach dem von Thüringen24 und der Barmer veranstalteten Bootcamp in Erfurt brennen mir die Oberschenkel.

Kann ein Fitnesstraining wirklich so anstrengend sein? Es kann! Dabei begann alles so harmlos. Nach der Vorstellungsrunde legten die Bootcamp-Leiterin Kristina Griebel und der ehemalige Olympiasieger im Boxen, Torsten Mai, mit dem Aufwärmprogramm los. Ein bisschen hüpfen, ein bisschen dehnen und erste Kraftübungen. Gar nicht so schlimm, denke ich, und mache die Liegestützen brav mit.

Alles richtig gemacht? Pasta zum Mittag und Kartoffelsnack am späten Abend

Dann aber geht es in den Zirkel. Während Kristina erklärt, was auf uns 12 Teilnehmer zukommt, bereue ich es, am späten Vorabend noch eine halbe Tüte Pombären verdrückt zu haben… Zwar hatte ich am Tag vor dem Bootcamp noch nach „Frühstück vor dem Marathon“ und ähnlichen Dingen gegoogelt, Pasta zum Mittag und am Abend gegessen und viel getrunken, aber nun nagte das schlechte Gewissen. Wird mich der Kartoffelsnack vom Vorabend zu Boden reißen, während mein Trainingspartner und ich Kristinas Muskel-Terror-Zirkel durchlaufen müssen?

Zirkeltraining extrem beim Bootcamp in Erfurt

Bereits bei der zweiten Station kapitulieren zum ersten Mal meine Arme und bereue den Snack bitter. Dabei sollen meine Arme „nur“ zwei Taue auf und ab bewegen. Battle Rope heißt das Trainingsgerät. Nach etwa 20 Sekunden schaffe ich es nicht mehr, meine Arme im Wechsel, sondern nur noch zusammen zu bewegen.

Eine weitere Killerstation im Zirkel ist die, bei der man mit dem Trainingspartner gegenüber zusammen im Liegestütz ist und sich abwechselnd mit der linken und rechten Hand abklatscht. Nach einer Minute und dreißig Sekunden machen meine Beine schlapp und ich muss auf den Knien weiter machen. Trotzdem habe ich hier zum ersten Mal ein echtes Erfolgserlebnis. Mein Trainingspartner machte bereits eine halbe Minute vorher schlapp.

Strafe für den Kartoffelsnack?

Während andere die Sonnenstrahlen auf dem Erfurter Petersberg genießen, laufe ich in den zwei Minuten Pause zwischen den Übungen immer wieder zur Trinkflasche und nehme einen großen Schluck. Bereits nach dem Aufwärmen brauchte mein schlaffer Körper eine Energiezufuhr durch einen Müsliriegel und eine Banane. An der letzten Station sind meine Arme schlapp und die Beine müde. Hier hält der ehemalige Box-Champion Torsten Mai die Pratzen, auf die ich schlagen muss. Ich zeige keinerlei Deckung, aber immerhin treffe ich noch die Polster und nicht den Boxer.

Der eigentliche Schmerz ist jedoch nicht das Training, sondern kommt erst danach, wie ich feststellen muss. Auf dem Weg vom Petersberg runter in Richtung Domplatz denke ich, dass meine Oberschenkel jeden Moment explodieren. Jeder einzelne Schritt tut verdammt doll weh. Ich stelle mir vor, wie jede Treppenstufe die Strafe für jeden am Vorabend gegessenen Pombären ist.

  • Das Bootcamp ist eine Partneraktion von der Barmer und Thüringen24.