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Wie ein magisches Wesen: Weißes Bambi läuft Leserin vor die Linse

Wie ein magisches Wesen: Weißes Bambi läuft Leserin vor die Linse

Video weißes Bambi
© Screenshot: Video privat

Albino-Damwild im Willroder Forst in Erfurt

Einer Thüringen24-Leserin begegnete in Erfurt-Willrode nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen das schneeweiße Huftier – ein Anblick, der nicht jedem vergönnt ist. Ihr gelang es jetzt sogar, das Tier zu filmen.

  • Thüringen24-Leserin filmt weißes Damwild in Erfurt
  • Bambi bereits vermisst
  • Wildtiere aus Gehege ausgebrochen

Plötzlicher Wildwechsel ist für viele Autofahrer ein Alptraum. Doch das, was einer Thüringen24-Leserin vor die Motorhaube sprang, gleicht eher einem mystischen Fabelwesen. Ein Tier, hell leuchtend, wie sie es noch nie gesehen hat.

TH24-Leserin filmt weißes Bambi im Willroder Forst

Schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen begegnete ihr das schneeweiße Huftier – ein Anblick, der nicht jedem vergönnt ist. Ihr gelang es jetzt sogar, das Tier zu filmen.

Albino aus Wildgehege am Drosselberg ausgebrochen

Bei dem Albino handelt sich um ein Damwild, klärt Chris Freise vom Thüringenforst auf, das erkenne man an dem Schwanzwedel. Womöglich gehört das Bambi zu den Tieren, die im Januar aus einem privaten Wildgatter auf dem Drosselberg ausgebüxt sind, so Freise. „Erfahrungsgemäß bleiben die Tiere noch einige Zeit im Umfeld ihres gewohnten Gatters, manchmal kehren sie zur Futteraufnahme sogar dahin zurück und können so wieder eingefangen werden. Bei dem weißen Wild ist das bis jetzt nicht der Fall“, heißt es vom Thüringenforst weiter.

Ausgebrochene Wildtiere streunen um Erfurt

Der Halter habe die Suche nach dem verschollenen Wild bereits aufgegeben. Seither streifen die Ausreißer über den Drosselberg in die Egstedter Feldflur bis zur A4 und zur ehemaligen Munitionsanlage sowie in den Zeisiggrund im Willroder Forst – dort, wo unsere Leserin das Video aufgenommen hatte.

Albinismus bei Damwild keine Seltenheit

Albinismus bei Damwild ist aufgrund der langjährigen Domestikation keine Seltenheit. Weiße Rehe sind da schon deutlich außergewöhnlicher, weiß Frank Herrmann vom Landesjagdverband Thüringen. Insbesondere weil in freier Wildbahn derartige Tiere wegen ihrer auffälligen Farbe bereits als Jungtiere nur eine sehr geringe Überlebenschance haben, erklärt er weiter.

Weißes Wild nicht vor Jägern gefeit

Aus tierärztlicher Sicht spricht man bei einem vollständigen Pigmentmangel meist von einer „Degenerationserscheinung“, die oft von weiteren Krankheitsbildern begleitet wird. So gelten Albinos in der freien Wildbahn bei Jägern als nicht „hegewürdig“ und genießen trotz ihrer Rarität keinen besonderen Schutz. Rechtlich gesehen stehen die Tiere also zum Abschuss frei, aktuell läuft jedoch noch die Schonzeit zumindest für Damwild. Sie gilt bis September.