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Große Pläne für Erfurts Schandfleck: Das passiert mit dem TA-Hochhaus

Große Pläne für Erfurts Schandfleck: Das passiert mit dem TA-Hochhaus

TA-Hochhaus Thüringer Allgemeine Erfurt Juri Gagarin ring
Foto: CG Gruppe
  • Neue Pläne für das TA-Hochhaus am Juri-Gagarin-Ring
  • Neue Wohnungen sollen bis 2020 in Erfurt entstehen
  • Millionen-Investition auch in Erfurt-Daberstedt
  • Immobilien-Guru hat weitere Pläne für Thüringens Landeshauptstadt

Die ehemaligen Redaktionsräume der Thüringer Allgemeinen sind seit 25 Jahren ihrem Verfall überlassen. Moder, Zersetzung und Vandalismus haben das Hochhaus am Juri-Gagarin-Ring in den Augen vieler Erfurter zu einem Schandfleck verkommen lassen. Auf der anderen Seite gleicht die Ruine am Rande der Altstadt aber auch einem wahrgewordenen Traum eines jeden Lost-Places-Explorers. Jetzt gibt es gute Nachrichten für all jene, die sich an dem zerfallenem Hochhaus sattgesehen haben; jedoch ebenso wehmutsvolle für all die, die dem Charme des alten Ortes erlegen sind: In nur wenigen Monaten soll das Bauwerk wiederbelebt werden.

Vorher-Nachher: Aus Hochhaus-Bauruine werden neue Wohnungen für Erfurt

Wo jetzt noch eine Brache steht, soll 2024 neuer Wohnraum verfügbar sein. Im Vorher-Nacher-Slider seht ihr den Unterschied.

Neues Leben statt Abandoned Place: 121 Wohnungen in Hochhaus geplant

25 Jahre lag alles brach, jetzt geht es Knall auf Fall: Die Immobilienentwickler der CG Gruppe unter Christoph Gröner, die mit großen Bauprojekten den Wohnmarkt vor allem in Metropolen wie Leipzig oder Berlin umpflügen, haben sich das ehemalige TA-Hochhaus gesichert. Im August werden die Baupläne eingereicht, 2019 soll es schon losgehen und noch Ende des darauffolgenden Jahres soll dem alten Gemäuer mit 121 neuen Wohnungen wieder Leben eingehaucht werden. Knapp 33 Millionen Euro sind dafür veranschlagt.

TA-Hochhaus in Erfurt wird Appartement-Haus

Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit Loggia und Blick auf die Erfurter Altstadt werden Ende 2020 interessierte Mieter in den Stadtkern locken. Zu rechnen sei mit einem Mietpreis zwischen „400 bis 700 Euro warm“ für hochwertigen Appartements, heißt es von den Planern. Bis zu zwölf Euro je Quadratmeter fallen so an. Die Fassade soll in einer „dreidimensional wirkenden Aluminiumstruktur“ neu erstrahlen, so beschreibt es der zuständige Architekt. Selbst das Treppenhaus soll ein Hingucker werden: Anstatt 0815-Wandfarbe anzubringen, laden die Bauherren Künstler aus Erfurt zur Gestaltung ein, die sich an den Mauern austoben können.

Neubau für Familien am Juri-Gagarin-Ring

Neben dem Hochhaus geht es auch dem ruinierten Nachbargebäude an den Kragen. Hier soll auf vier Etagen Wohnraum vor allem für Familien geschaffen werden, heißt es von Projektleiter Christoph Gröner. Des Weiteren sind eine Tiefgarage mit etwa 50 Stellplätzen und Gewerberäume geplant.

Voher-Nachher: So soll es 2020 am Juri-Gagarin-Ring aussehen

Wo jetzt noch eine Brache steht, soll 2024 neuer Wohnraum verfügbar sein. Im Vorher-Nacher-Slider seht ihr den Unterschied.

71 Wohnungen für Erfurt-Daberstedt

Neben dem Großprojekt am TA-Hochhaus soll südlich des Erfurter Stadtkerns auch an der Max-Reger-Straße gewerkelt werden. Zwischen der stringenten Architektur von Arbeitsamt, Bundesbank und Wirtschaftsministerium will der zuständige Architekt Hans-Peter Homuth mit dem Gewöhnlichen brechen: Drei schiefwinklige Gebäude sollen bis 2021 aus einer Grünoase erwachsen und Raum für 71 Wohnungen schaffen. 32 Millionen Euro werden in Daberstedt investiert – und CG-Chef Gröner ist zuversichtlich: „In zwei Jahren ist das Ding gebaut.“

CG Gruppe verkauft Immobilien weiter

Die Immobiliengruppe plant, baut und vermarktet zwar die beiden Objekte, wird später jedoch nicht die langfristige Vermieterin. Stattdessen soll das komplett vermietete „Gesamtpaket“ an andere Institutionen, etwa eine Versicherung, weiterverkauft werden. Die CG Gruppe verabschiedet sich damit aber vermutlich nicht wieder aus Thüringens größter Stadt: „Wer unsere Firma kennt“, sagt Immobilien-Mogul Gröner bedeutungsvoll, „weiß, dass es nicht nur bei den beiden Projekten in Erfurt bleiben wird“.