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Erneut Grippe-Alarm in Thüringen? Neuer Vierfachimpfstoff kommt

Erneut Grippe-Alarm in Thüringen? Neuer Vierfachimpfstoff kommt

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© imago/Felix Jason

Grippe oder Erkältung? So unterscheidet man die Erkrankungen

Erkältung vs. Grippe

  • Grippewelle vergangenen Saison war so heftig wie seit Jahren nicht
  • Jetzt rüsten Ärzte und Apotheker für nächste Grippesaison
  • Verbesserten Impfstoff soll Leben retten

Nach der schweren Grippewelle 2017/2018 läuft in Thüringen die Grippeschutzimpfung für die neue Viren-Saison an. Nach Angaben des Landesapothekerverbandes haben die Apotheken bereits mit der Lieferung von Impfstoffen an die Arztpraxen begonnen. Nach den Erfahrungen früherer Jahre müssten im Laufe der Saison 2018/2019 zwischen 400.000 und 500.000 Impfdosen an die Praxen ausgeliefert werden, sagte ein Sprecher. In diesem Jahr werde ein neuer, von der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert-Koch-Institut empfohlener Impfstoff zum Einsatz kommen. Er soll vor vier Virusvarianten schützen.

Neuer Impfstoff wird in Thüringen ausgeliefert

Letztes Jahr 27 Tote

Die Grippewelle 2017/18 war nach Beurteilung des Thüringer Gesundheitsministeriums die heftigste seit der Jahrtausendwende. Mehr als 16.400 Thüringer erkrankten nachweislich an Virusgrippe (Influenza), von einer höheren Dunkelziffer sei auszugehen. Grund: Nicht in jedem Fall veranlassen Ärzte eine Labordiagnostik zum Nachweis der Viren. Besonders häufig traf es Kinder bis neun Jahre. 27 Menschen starben.

Oktober und November günstigste Zeit für Impfung

Empfohlen wird die Grippeschutzimpfung neben chronisch Kranken, Schwangeren und medizinischem Personal vor allem Menschen, die 60 Jahre und älter sind. Die Monate Oktober und November gelten als günstigste Zeit für eine Impfung. In der zurückliegenden Saison gaben die gesetzlichen Krankenkassen nach Angaben der AOKplus rund 4,6 Millionen Euro für die rund 480.000 verimpften Dosen aus.

Unter 50 Prozent lassen impfen

Allerdings nimmt laut Ministerium inzwischen nicht einmal mehr jeder zweite Thüringer die Grippeschutzimpfung in Anspruch. Mit einer Beteiligung von 46 Prozent liegt der Freistaat aber über dem Bundesdurchschnitt. Bundesweit lasse sich nur etwa jeder Dritte impfen.

Viren verändern sich ständig

Grippe-Impfstoffe sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich zusammengesetzt, weil sich die kursierenden Viren ständig verändern. Deshalb muss die Influenza-Schutzimpfung jedes Jahr aufgefrischt werden. Allerdings zeigte sich in der vergangenen Saison, dass der eingesetzte Impfstoff keinen allzu guten Schutz bot. Die meisten Menschen wurden mit einem Wirkstoff geimpft, der nur auf drei Virusvarianten zielte. Deshalb kommt nunmehr ein Vierfachimpfstoff zum Einsatz.