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War der Supersommer schuld? Große Bäckerei-Kette aus Thüringen schon wieder insolvent

War der Supersommer schuld? Große Bäckerei-Kette aus Thüringen schon wieder insolvent

Eine Verkäuferin sortiert Brot in einer Bäckerei. Deutsche Betriebe suchen zur Zeit viele Arbeitskräfte.
Eine Verkäuferin sortiert Brot in einer Bäckerei. Deutsche Betriebe suchen zur Zeit viele Arbeitskräfte. Foto: dpa

Kein Jahr ist vergangen, seit es die Großbäckerei Frischback aus der Insolvenz heraus schaffte. Doch nun geht es dem Arnstädter Unternehmen schon wieder nicht gut – aber es soll weitergehen.

Die Bäckereikette Frischback aus Arnstadt ist wieder in der Insolvenz. Der Hitzesommer habe zu einem Umsatzrückgang geführt und erhoffte Einsparungen durch eine Zusammenlegung der Produktion und Logistik seien noch nicht eingetreten, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmen vom Dienstag.

Frischback beschäftigt 700 Mitarbeiter in Thüringen

Frischback betreibt aktuell rund 100 Filialen mit Schwerpunkt in Thüringen. Etwa 700 Mitarbeiter arbeiten in den Verkaufsläden und an den drei Standorten in Erfurt, Arnstadt und Schmalkalden. Für die kommenden drei Monate sei deren Bezahlung über die Arbeitsagentur gesichert. Danach solle das Unternehmen wieder selbst zahlen.

Großbäckerei im Insolvenzverfahren

Die 1952 gegründete Großbäckerei führt laut Unternehmen nach der Zustimmung des Amtsgerichts Erfurt das Sanierungsverfahren in Eigenregie – wie auch schon 2017, als die Großbäckerei ebenfalls einen Antrag auf Insolvenz gestellt hatte. Das Verfahren war erst im April vergangenen Jahres beendet worden. Bei einer Insolvenz in Eigenregie können Unternehmen in der Regel stärker mitentscheiden, wie saniert werden soll.

Rolf Rombach wird Insolvenzverwalter bei Frischback

«Die damals entwickelten Sanierungsmaßnahmen waren richtig und sind auch weiterhin die Basis für die weiteren Schritte», sagte der externe Berater Josef Reindl, der gemeinsam mit anderen Branchenkennern und der Geschäftsführung nun ein Sanierungskonzept entwickeln soll.

Als vorläufiger Sachverwalter habe das Amtsgericht Erfurt den Rechtsanwalt Rolf Rombach bestellt. «Insbesondere bei einer erneuten Eigenverwaltung schauen alle Beteiligten noch genauer hin», sagte Rombach laut Mitteilung. Die bisherigen Maßnahmen hätten ihn überzeug. (dpa)