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Erfurt: „Verspätungen und Ausfälle“ – Tausende Demonstranten legen Innenstadt-Verkehr lahm

Autofahrer und Fahrgäste von Bus sowie Bahn brauchten am Samstag richtig viel Geduld. Gleich mehrere Demos legten den Verkehr teilweise lahm.

Erfurt
© picture alliance/dpa

Björn Höcke: der Rechtsaußen der AfD

Das ist Thüringens AfD-Chef

In Erfurt war am Samstag (29. April) ordentlich was los: Zuerst rief die AfD in Thüringens Landeshauptstadt zur Kundgebung auf, drei Gegendemos gingen gleichzeitig auf die Straße.

Doch auch die Klima-Aktivisten von „Fridays for Future“ waren am Wochenende in der Erfurter Innenstadt unterwegs. Sehr zum Leidwesen aller Autofahrer und Fährgäste von Bus und Bahn. Der Verkehr in der Innenstadt wurde durch die über 2.000 Demonstranten teilweise komplett lahmgelegt.

Erfurt: Mehrere Demos in der Landeshauptstadt

Mehrere Hundert Menschen haben in Erfurt gegen eine Kundgebung der AfD mit der Co-Bundesvorsitzenden Alice Weidel und dem Thüringer Landeschef Björn Höcke demonstriert. Die Polizei sprach von etwa 800 Demonstranten, die zum Versammlungsort der AfD zogen. Dort hatten sich etwa 1.000 Parteianhänger versammelt.

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Während der Reden machten sich die Gegendemonstranten mit Trillerpfeifen und Zwischenrufen wie „Nazis raus“ lautstark bemerkbar. Beide Lager waren durch Sperrgitter und ein großes Polizeiaufgebot getrennt. AfD-Kundgebung und Gegendemonstration seien friedlich geblieben, hieß es zunächst von der Polizei.

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Doch nicht nur die AfD und entsprechende Gegendemonstranten gingen auf die Straße: Die Klimaaktivisten von „Fridays for Future“ versammelten sich ebenfalls in der Erfurter Innenstadt. 800 Menschen beteiligten sich an dem Aufzug. Wie die Polizei sagt, brauchten Autofahrer deshalb jede Menge Geduld. Insbesondere wer am Theaterplatz entlang fahren wollte, musste mehr Zeit einplanen.

Wer mit Bus und Bahn fahren wollte, hatte am Samstag noch mehr Pech: Die Tausenden Demonstranten legten hier den Verkehr in der Innenstadt komplett lahm – es kam zu „Verspätungen und Ausfällen“, wie es weiter heißt.

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Hunderte Polizisten waren aufgrund der Demos im Einsatz. Die Bilanz des Tages: Insgesamt friedlich und ruhig. Vereinzelt kam es zu Straftaten. Auf dem Hermannplatz gerieten ein Pressesprecher und mehrere Demo-Teilnehmer glücklicherweise nur verbal aneinander.

„Wollen das Land regieren“ – Thüringer AfD-Chef in Erfurt

Höcke und Weidel bekundeten in ihren Reden den Willen der AfD, Regierungsverantwortung zu übernehmen. „Wir wollen dieses Land regieren, wir wollen gestalten und wir werden regieren und wir werden gestalten“, erklärte Höcke. Der Thüringer AfD-Landesverband wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.


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Bereits jetzt operiere die AfD aus einer „Position der Stärke“ heraus, sagte Höcke. Er verwies auf eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa, nach der die Partei bei einer jetzigen Wahl mit 28 Prozent stärkste Kraft in Thüringen würde und sechs Prozentpunkte vor der Linken läge, die mit SPD und Grünen regiert. Thüringen solle „zu einer Blaupause für einen echten politischen Neuanfang in Deutschland“ werden, sagte er.

2024 ist dort Landtagswahl. Weidel, die laut AfD-Landesverband erstmals in Thüringen als Rednerin auftrat, erklärte, ein klarer Wählerwille könne weder ignoriert noch weggewischt werden. (jko mit dpa)