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Erfurter Tierschützer erleben Horror-Tag! Es fließen sogar Tränen – „Entscheidend über Leben und Tod“

Das Telefon der Erfurter Tierschützer stand am Dienstag (13. Juni) nicht still. Ein Fall trieb der Mitarbeiterin sogar die Tränen in die Augen.

© IMAGO / Karina Hessland/ Erfurter Tauben e.V.

Das ist Thüringens Landeshauptstadt Erfurt

Erfurt ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen. Sie ist mit 214.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundeslandes. Erfurt wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums im Jahr 742 erstmals urkundlich erwähnt.

Die Erfurter Tierschützer haben am Dienstag (13. Juni) einen traurigen Tag erlebt.

Klar klingelt bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Vereins „Erfurter Tauben“ mehrmals am Tag das Telefon, doch so schlimm wie an diesem Tag war es lange nicht. Es sind sogar die Tränen geflossen. Welche Fälle die Ehrenamtler auf Trab gehalten haben, liest du hier.

Erfurt: Heftiger Tag für Tierschützer

Bereits ab Dienstagmorgen, 9 Uhr, stand das Telefon des Vereins „Erfurter Tauben“ nicht mehr still. Mehrere Personen meldeten eine Taube, die am Straßenrand saß und mit dem Überleben kämpfte. „Sie wird fast überfahren“, zitiert Mitarbeiterin Katja die Anrufer. Sie saß an dem besagten Tag am Notfalltelefon und koordinierte die Einsätze. „Da ist natürlich Hektik angesagt“, fährt sie fort. Doch leider ging es für das Tier nicht gut aus – denn beim Eintreffen der Ehrenamtler sei es schon tot gewesen.

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Doch das Telefon stand nicht lange still. Bereits kurze Zeit später ging es in die Magdeburger Allee. Und was eine Mitarbeiterin der Erfurter Tauben dort sah, trieb ihr die Tränen in die Augen. Ein Taubenküken wurde von einer Krähe attackiert – der schwarze Vogel pickte der jungen Taube sogar ein Auge aus. Viel Zeit zur Trauer blieb nicht, denn ein Anruf kam aus der Rembrandstraße. „Ein Ringeltaubenküken ist von einem Baum geplumpst in einen eingezäunten Spielplatz“, erzählt Katja. Dort sei es nicht mehr herausgekommen“. Die Anruferin reagierte richtig, setzte das Kleine in einen Karton und nahm es mit nach Hause, bis der Verein es dort abholte.

Erfurt: Mehrere Tiere überleben nicht

So glimpflich ging der nächste Fall nicht aus. „Das Stadtküken hatte eine schlimme Skalpierung. Die Finderin sagte es sehe aus wie eine Verbrennung“, erinnert sich Katja und erzählt weiter, „Doch auch ihm wurden die Augen ausgehakt. Es hatte auch überall Maden“. Wegen der Wärme konnten sich natürlich die Erreger schnell verbreiten und hatten so leichtes Spiel. Leider musste dieses Tier von seinem Leid erlöst werden.

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Gegen Abend wurde der Dienstag dann auch bei dem Erfurter Verein ruhiger. Ein Stadttäubchen hatte einen offenen Bruch am Schultergürtel. Das Kleine kam damit am Mittwoch zum Tierarzt. Die Fälle, bei denen Ringelküken von Krähen attackiert werden, häufen sich. Und so haben die Ehrenamtler alle Hände voll zu tun. Denn es herrscht sozusagen „Hochsaison“. Trotzdem greift der Verein nur so selten wie möglich ein. „Tauben sind wirklich tolle Eltern. Die verteidigen ihre Brut“, erzählt Katja. Erst wenn ein Tier verletzt wurde, schreiten sie zur Tat. „Die Krähen brauchen ja auch etwas zu essen“, zeigt Katja Verständnis.

Erfurt: Engagement der Melder an diesem Tag hoch

Auch für sie war der besagte Dienstag sehr anstrengend. „Es waren immer die selben Leute ansprechbar. Alle anderen waren arbeiten“, erzählt sie von der Lage, „Da fragt man sich ‚Schaff ich’s noch zum Tierarzt?‘ Manchmal sind so kleine Dinge entscheidend über Leben und Tod“, doch nicht nur die Zeit und zu wenige Ehrenamtler hängen dem Erfurter Verein im Nacken. „Abgesehen von den Kosten, die beim Retter hängenbleiben, wie Sprit und die Zeit. Wir brauchen viel Bedarf – an Unterstützung und Sachspenden“, so Katja. Denn besonders die Tierarztrechnungen für Jungtiere seien in den vergangenen Monaten rapide gestiegen.

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Doch bei all den tragischen Tauben-Fällen am Dienstag – welcher übrigens noch der „Tag der Tauben“ war, gibt es nicht nur negatives zu berichten: „Wenn die Melder anrufen, ist es häufig so, dass sie erwarten, dass man möglichst schnell kommt und auch sehr fordern sind. Viele trauen sich nicht die Tiere anzufassen und lassen sie liegen. Wenn man dann vor Ort ist, findet man die Tauben nicht mehr, oder sie wurden vom Auto erfasst. Die Leute am Dienstag waren super engagiert, haben die Tiere gleich in Kartons gepackt, wie wir das angeraten haben“, erzählt Katja.


Mehr Infos:


Falls du eine verletzte Taube findest, solltest du die Notfallnummer des Erfurter Vereins wählen – sollte das Tier verletzt sein, kannst du es in einen Karton setzen und in eine ruhige Umgebung bringen. Wer den Verein Unterstützen möchte, egal ob mit den Händen, Sachspenden oder Geld, kann sich auf der Seite Erfurter Tauben e.V. alle Infos holen.