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Erfurt: Immer mehr Läden machen dicht – es trifft vor allem DIESE Branche

Eine Branche scheint es in Erfurt besonders schwer zu haben. Etliche Läden sind kläglich gescheitert. Doch warum? Wir haben nachgehakt.

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Das ist Thüringens Landeshauptstadt Erfurt

Erfurt ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen. Sie ist mit 214.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundeslandes. Erfurt wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums im Jahr 742 erstmals urkundlich erwähnt.

Immer mehr Läden machen in Erfurt dicht.

Besonders in der Innenstadt fallen Leerstände schnell auf. Wenn man genauer hinschaut, erkennt man, das es vor allem eine Branche in Erfurt nicht leicht zu haben scheint. Welche Läden es scheinbar besonders schwer in der Domstadt haben und warum das so ist, liest du hier.

Erfurt: Haben Schuhläden keine Chance?

Klar, Ladenschließungen gibt es viele – die Corona-Pandemie hat etlichen Geschäften das Genick gebrochen. Jüngst gab beispielsweise der Schuhladen „Görtz“ am Anger sein Aus bekannt (wir berichteten). Kurz vorher warf „Reno“ endgültig das Handtuch – nicht nur in Erfurt. „Antilope“ am Angerbrunnen gab 2022 den Kampf auf.

Auch „Geier Schuhe“ überlebte die Corona-Pandemie nicht. „Roland Schuh“, „Tamaris“, „Gabor“, „Leiser“, „Clarks“,… die Liste der Schuhgeschäfte die es in Erfurt nicht mehr gibt ist fast länger als die, die derzeit noch bestehen. Doch woran liegt das? Shoppen die Erfurter ihre „Schlappen“ lieber online? Thüringen24 hat nachgehakt.

Erfurt: Mieten in Innenstadt explodieren

Seit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine steigen die Kosten in allen Bereichen. Kunden und auch Händler bekamen und bekommen das zu spüren. „Die Menschen wollen sich weiterhin etwas gönnen und entscheiden bewusst in welchen Bereichen sie Einsparungen vornehmen können“, erklärt Herr Linnert, Beigeordneter für Finanzen, Wirtschaft und Digitalisierung auf Nachfrage von Thüringen24. Während sich die Gastronomen wieder über mehr Kunden freuen, scheinen die Händler in der Erfurter Innenstadt weniger das Glück zu haben.

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Dazu kommen die heftigen Mietpreise für die Ladenflächen. „Innerhalb der 1-A-Lage des Erfurter Anger gibt es aktuell Mietpreishöchstpreise zwischen 55 bis 70 Euro pro Quadratmeter“, weiß Linnert. Dadurch weichen Schuhgeschäfte wie beispielsweise „Zumnorde“ auf kleinere Verkaufsflächen ausweichen. Was überrascht: „Schuhgeschäfte mit Verkaufsflächen zwischen 150 qm bis 300 qm generieren weiterhin gute Kundschaft und konnten nach Rückfrage Citymanagements, ob Erfurter lieber online Schuhe kaufen, die Frage nicht bestätigen“, erzählt Linnert.

Problem geht über Erfurt hinaus

Was zudem generell bei Schuheinkäufen online auffällt: Besonders Schuhe werden sehr oft zurückgeschickt. Ich meine kennen wir doch alle. Da fallen einem mindestens zwei Modelle in jeweils zwei unterschiedlichen Farben ins Auge und weil man eben unsicher ist, ob die Größe passt, werden die zwei Modelle in jeweils zwei Farben und zwei unterschiedlichen Größen in den Warenkorb gepackt. „Gerade Stiefel mit einem hohen Schaft funktionieren kaum im Internet, würden nur stationär verkauft, da der Schaft im Bereich der Wade selten passt“, hat Linnert recherchiert.


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Doch das Problem der Händler geht laut Linnert über die Domstadt hinaus: Vielmehr sehen die Händler, die Kaufzurückhaltung bei steigenden Kosten als ein generelles Problem, welches nicht nur in Erfurt existiert sondern deutschlandweit.