Veröffentlicht inErfurt

Erfurt: Droht den Restaurants der Super-GAU? „Nur noch auf Sparflamme“

Restaurants in Erfurt stehen vor einer großen Herausforderung. Es ist immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden.

Erfurt
© imago images/Peter Schickert

Das ist Thüringens Landeshauptstadt Erfurt

Erfurt ist die Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen. Sie ist mit 214.000 Einwohnern die größte Stadt des Bundeslandes. Erfurt wurde im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums im Jahr 742 erstmals urkundlich erwähnt.

Stell dir deinen größten Foodie-Alptraum vor: Du willst in dein Lieblingsrestaurant in Erfurt, aber vor Ort findest du geschlossene Türen. Und das nicht nur einmal, sondern immer öfter.

In Erfurt könnte das bald die traurige Realität sein.

Erfurt: „Küchen-Alarm“ mitten in der Stadt

Die „neuen Öffnungszeiten“ sind in Erfurt nicht mehr nur eine Ausnahme. Jens Löbel von der Gastronomie-Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat einen Tipp für dich: „Wer zum Essen rausfährt oder etwas trinken möchte, sollte sich besser vorher im Internet oder per Anruf erkundigen, ob das Lokal auch offen hat. Und vor allem, wie lange es warme Küche gibt“ Und es kommt noch dicker: Viele Orte legen jetzt zusätzliche Ruhetage ein oder streichen den Mittagstisch. „Und oft schließt die Küche abends deutlich früher. Der Trend ist klar: Die Gastronomie kocht und bedient nur noch auf Sparflamme“, so Löbel.

Laut NGG gibt es 42 offene Stellen für Küchen-Profis, 18 freie Ausbildungsplätze – diese Zahlen sind ein klares SOS-Signal. „Zu wenig Personal!“ ist der laute Hilferuf aus der Branche. Überall suchen sie dringend nach Unterstützung. Und wenn du jetzt denkst, es hängt alles mit dem Geld zusammen, liegst du genau richtig!

3.000 Euro – Der Rettungsplan?

Jens Löbel stellt eine klare Forderung auf: Ein „Gastro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brutto für alle, die frisch aus der Ausbildung kommen und in der Gastronomie durchstarten wollen. Denn mal ehrlich: Wer soll morgen für dich kochen, wenn der Lohn nicht stimmt?

Wenn viele Köche und Kellner in Erfurt nur knapp über dem Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde landen, darf man sich über den Personalmangel nicht wundern. „Ein Großteil der Gastro-Betriebe zahlt noch immer keinen Tariflohn. Das ist ein Unding, wenn man gute Leute sucht!“, betont Löbel.


Mehr News:


Von fairen Löhnen seien viele Beschäftigte der Branche heute immer noch weit entfernt. Die Gastronomie in Erfurt steckt also ziemlich in der Zwickmühle. Aber mit deiner Unterstützung und einem Umdenken in der Branche könnte sich das Blatt noch wenden.