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Erfurt: Experte warnt vor schwerem Wald-Fehler! Er könnte dich zehntausende Euro kosten

Die Stadt Erfurt appelliert an die Einwohner und auch Touristen. Wer einen bestimmten Fehler macht, muss bis zu 50.000 Euro blechen.

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© IMAGO / Thomas Eisenhuth

Was du über die Stadt Erfurt wissen solltest

In diesem Video stellen wir dir die thüringische Hauptstadt vor.

Das Wetter zeigt sich bereits seit Februar von seiner milden Seite. In Erfurt hat der Frühling schon richtig Einzug erhalten. Die Sonnenstrahlen lockten sowohl Puffbohnen als auch Touristen in die Altstadt, in die Parks und natürlich den Steiger.

Doch jetzt wendet sich die Stadt Erfurt an alle Natur-Liebhaber, Spaziergänger und Freigeister und mahnt zu Bedacht – andernfalls droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro! Worum es genau geht, erfährst du hier bei uns.

Erfurt: Stadt appelliert an Wald-Besucher

Der Frühling nimmt in der Domstadt richtig Fahrt auf. An allen Ecken und Kanten scheint die Natur aus dem Winterschlaf zu erwachen. Etliche Bäume treiben aus, überall sprießen Frühblüher und Osterglocken. Und in Erfurts Steigerwald nimmt man immer mehr den würzigen Duft war. Die leichte florale Knoblauch-Note verbreitet sich über die Flächen des Waldes. Denn mit der Frühlingszeit beginnt auch die Bärlauch-Zeit. Doch Achtung, ein Fehler könnte dir beim Sammeln teuer zu Stehen kommen!

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Etliche Erfurter zieht es im März und April in den Steigerwald – mit erhobener Nase machen sich die Kenner auf, um Bärlauch (aber auch andere Kräuter) zu sammeln. Kein Wunder, denn Bärlauch ist ein kleiner Allrounder. Egal ob als Pesto, im Zupf-Brot, als Bärlauch-Salz oder Butter – die Pflanze ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Doch du solltest dich beim Sammeln von Bärlauch oder auch anderen Kräutern an ein paar Regeln halten. „Eine Faustregel ist die sogenannte Handstraußregel. Es ist erlaubt, im Wald in geringen Mengen zum eigenen Verbrauch Pilze, Beeren oder eben Kräuter zu sammeln. Für Pflanzen gilt dabei die Menge eines Handstraußes als Obergrenze“, erklärt Andreas Horn, Beigeordneter für Sicherheit, Umwelt und Sport in einer Mitteilung der Stadt.

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Das bedeutet: Größere Mengen an Bärlauch aus dem Steigerwald zu tragen, um beispielsweise die Gäste eines Restaurants zu verköstigen oder gar die Pflanzen zu verkaufen, ist nicht gestattet. Dafür ist nämlich eine separate Genehmigung des Flächeneigentümers und der Unteren Naturschutzbehörde sowie des Forstamtes notwendig, wie die Stadt Erfurt weiter mitteilt. Außerdem dürfen nur oberirdische Pflanzen im Steigerwald gesammelt werden. Das bedeutet: Du darfst weder Kräuter noch Bärlauch samt Wurzel ausgraben – auch wenn es verführerisch klingt, das Objekt der Begierde einfach in den eigenen Garten zu pflanzen.

Erfurt rüstet Schilder auf

Und in gewissen Gebieten solltest du besonders aufpassen, denn da ist das Sammeln von Bärlauch oder auch allen anderen Kräutern strengstens verboten. Denn in allen Naturschutzgebieten und geschützten Landschaftsbestandteilen hat der Naturschutz (wie der Name schon sagt) Vorrang. Sind die Pflanzen selbst geschützt, etwa Orchideen, Lungenkraut oder Wiesen-Schlüsselblume, dürfen sie ebenfalls nicht gepflückt werden. Aber keine Sorge, die Schutzgebiete im Erfurter Steiger sind gut ausgeschildert – schwarze Eule auf gelben Grund. In diesem Jahr werden auch erstmals extra Hinweise mit den Grenzen der Schutzgebiete aufgehängt, damit jeder weiß, wo er sich bewegen und sammeln kann.


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Die Untere Naturschutzbehörde wird die Einhaltung der Regeln verstärkt kontrollieren. Wer sich nicht an diese hält, wird von der Stadt Erfurt zur Kasse gebeten. Und das wird richtig teuer. Zwischen 10.000 Euro und 50.000 Euro Bußgeld werden dann fällig. Wer jetzt denkt: Es wird doch keiner so viel Bärlauch aus dem Wald tragen, dass es strafbar wird – weit gefehlt. Wie die Stadt schreibt, habe es bereits in diesem Jahr mehrere Fälle gegeben, in denen sowohl im Schutzgebiet Bärlauch gesammelt wurde, als auch Unmengen der Pflanze aus dem Wald getragen wurde. Deshalb appelliert die Stadt erneut an alle Bärlauch-Liebhaber sich an die Regeln zu halten.