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Erfurt: Außergewöhnlicher Truck erreicht die Hauptstadt! Was dahinter steckt

Vor dem Hauptbahnhof in Erfurt könnte dir bald ein kurioser Truck begegnen. Falls du dich fragst, was dahinter steckt, erfährst du hier mehr.

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© IMAGO / Karina Hessland

Was du über die Stadt Erfurt wissen solltest

In diesem Video stellen wir dir die thüringische Hauptstadt vor.

Nicht wundern, wenn dir vor dem Hauptbahnhof in Erfurt demnächst ein seltsamer Truck begegnet. Er ist grün und weiß und mit ganz vielen Schriftzügen versehen – wahrscheinlich kannst du darin sogar eine Person beobachten, die eine VR-Brille und Kopfhörer aufhat.

Wenn du dich fragst, was dahinter steckt: Es ist ein besonderes Projekt, das sich auch an die Menschen in Erfurt mit einer wichtigen Message wendet. In dem Truck kannst du nämlich Zeitzeugen der deutschen NS-Vergangenheit begegnen. Nicht „in echt“ – aber fast.

Erfurt: Irrer Truck am Hauptbanhof

Das Projekt selbst läuft bereits seit dem 7. Mai und wird vom Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte sowie der Filmuniversität Babelsberg organisiert. Mit ihrem Truck touren sie durch Deutschland, um allen interessierten Begegnungen mit NS-Zeugen zu ermöglichen. Und zwar in Form einer Virtual-Reality-Simulation.

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„Wir leben in einer Gegenwart, in der Rechtsextremismus und das Antasten der Menschenwürde immer alltäglicher geworden sind, enthemmter und gewalttätiger“, erklärt Michel Friedman, der die Schirmherrschaft für die Tour übernommen hat. Virtuelle Realität ist für ihn „ein Mittel unter vielen“, aber „das Mittel des 21. Jahrhunderts“. „Für junge Menschen ist die virtuelle Begegnung nicht nur bei diesem Thema etwas, das immer alltäglicher sein wird.“

Dann ist der Truck in Erfurt zu sehen

Das Projekt „In Echt?“ versucht dabei die Erinnerungskultur aufrechtzuerhalten – in Zeiten, in denen Zeitzeugen der NS-Vergangenheit mehr und mehr verschwinden. Wenn du teilnehmen willst – und dich in den Truck setzt – kannst du in der virtuellen Realität fünf jüdischen Zeitzeugen begegnen: Ruth Winkelmann, Kurt Hillmann, Charlotte Knobloch, Inge Auerbacher und Leon Weintraub. Dabei erlebst du die Personen in einer „immersiven Gesprächssituation“, wie die Organisatoren betonten.


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Der „In Echt?“-Truck macht zwischen dem 26. Mai und dem 30 Mai Halt auf dem Willy-Brandt-Platz in Erfurt. Weitere Stationen sind:

  • Potsdam (7. Mai bis 11. Mai)
  • Halle/Saale (13. Mai bis 16. Mai)
  • Zwickau (19. Mai bis 23. Mai)
  • Schwerin (2. Juni bis 6. Juni)

Einer der Protagonisten des Projektes, Kurt Hillmann, ist erst vor wenigen Wochen im hohen Alter von 92 Jahren verstorben. Er ging bis zuletzt in die Schulen und klärte die jugendlichen über unsere Geschichte auf. Dank Projekten wie „In Echt?“ kann er seine Geschichte auch in Zukunft weitererzählen.