Manchmal will man sich einfach ein bisschen die Beine vertreten, mal auf andere Gedanken kommen – das hat sich vermutlich auch der Erfurter Steffen gedacht, als er im Stadtteil Rieth durch die Straßen spazierte.
Doch ein Anblick hat ihm beinah die Sprache verschlagen. Was er gesehen hat und was die Stadt Erfurt selbst dazu sagt, liest du hier bei uns.
Erfurter bei DIESEM Anblick außer sich
„Wunder der Natur“, schreibt Steffen ironisch in einer Erfurter Facebook-Gruppe, als er das Foto postete. Darauf zu sehen ist ein Altkleider-Container, ein eigentlich alltäglicher Anblick. Was sich drum herum abspielt, sorgt allerdings für Fassungslosigkeit. Denn ein riesiger Berg aus Altkleidern samt Müllsäcke voller Klamotten türmt sich um den Container an der Ecke Lowetscher Straße. „Auch das ist Erfurt… Leider“, schreibt er weiter.
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Die Kommentare unter dem Post sprechen Bände. „Schlimm anzusehen!“, schreibt beispielsweise eine Userin. „Kleidersammlung ist keine Müllentsorgung. Aber als das benutzen viele Mitbürger die Kleidersammlung. Viele der alten Wäschestücke gehören eher in den Hausmüll“, lautet ein weiterer Kommentar. „Das sieht man jetzt so oft. Die Container sind vollgestopft und alles liegt daneben. Aber nicht nur in Erfurt, sondern auch in vielen anderen Städten“, schreibt eine Erfurterin.
Textilmarkt in Thüringen kollabiert
Und damit hat sie nicht Unrecht. Die Lage rund um die Altkleidercontainer hat sich im gesamten Freistaat verschärft. Der Textilmarkt kollabiert, die neue EU-Richtline tut ihr Übriges. Die DRK musste bereits drastische Konsequenzen ziehen (>>HIER<< mehr dazu). Doch was ist mit dem Container im Erfurter Rieth? Immerhin gehört der mutmaßlich nicht zur DRK. Wir haben bei der Stadt nachgehakt.
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Laut Aussage der Stadt Erfurt handelt es sich bei dem unschönen Anblick um einen Ausnahmefall. „Zudem ist in diesem Fall zu berücksichtigen, dass es sich um einen ‚illegalen‘ Container handelt, das heißt, der Sammler ist nicht erkennbar (keine Kennzeichnung am Container) und der unbekannte Sammler hat die Sammlung an der dortigen Stelle nicht der Stadt Erfurt angezeigt“, heißt es auf Nachfrage von Thüringen24. Die Stadt will den Container sowie die Sachen drumherum in den kommenden Tagen wegräumen.
Klamotten direkt bei Kleiderkammern abgeben
Außerdem soll der ‚illegale‘ Sammler daraufhin gewiesen werden, die Container zeitnah zu leeren, sollten diese überfüllt sein oder wieder Kleidung davor oder daneben abgestellt werden. Außerdem macht die Stadt nochmals darauf aufmerksam, dass es in Erfurt nur wenige Container gebe, die überfüllt beziehungsweise zugemüllt sind – zumindest die, die auf öffentlichen Flächen stehen. Bei allen Altkleidercontainern auf privaten Flächen sei der Grundstückseigentümer in der Verantwortung.
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Außerdem macht die Stadt Erfurt darauf aufmerksam, dass gebrauchsfähige Klamotten auch bei Kleiderkammern wie der Caritas oder Kontakt in Krisen, dem Bummikaufhaus oder dem Sozialkaufhaus, der Stadtmission dem Kaufhaus brauchbar oder dem Stöberhaus direkt abgegeben werden können. Klar, manchmal kann das nervig sein, wenn man den Weg schon auf sich genommen hat und mit den ganzen Klamotten dann noch einmal in eine andere Richtung muss – aber so können auch ganz einfach die Klamotten-Berge verhindert werden.