Auch einen Tag nachdem erneut ein Großbrand auf dem Gelände des alten Schlachthofes in der Erfurter Greifswalder Straße ausgebrochen ist, geht der Einsatz für die Feuerwehren in der Stadt weiter. Die Löscharbeiten gestalteten sich kompliziert. Bei einer ersten Schaumattacke konnte zwar das Feuer eingedämmt aber nicht gänzlich gelöscht werden.
Der alte Schlachthof in Erfurt brannte und rauchte weiter – und die Feuerwehr musste Spezialisten zu Hilfe holen. Hier liest du, wie genau es beim Brand-Drama in der Landeshauptstadt weitergehen soll.
Erfurt: Komplizierter Löscheinsatz am alten Schlachthof
„Es handelt sich um ein relativ komplexes Objekt“, erklärt der kommissarische Feuerwehr-Chef Torsten Hinsche im Gespräch mit Thüringen24. „Dass es eine alte Industriebrache ist, ist ja hinlänglich bekannt. Das ist alles sehr verwinkelt, da ist ein Keller darunter. Bisher war es uns nicht möglich über einen massiven Schaumeinsatz das Feuer hinreichend einzudämmen.“
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Aus diesem Grund zog die Feuerwehr am Mittwoch (18. Juni) auch einen Baustatiker hinzu, um den Einsatz einer Abrissfirma abzusprechen. Mit dieser sollten dann Zugänge geschaffen werden, damit die Feuerwehrleute besser in die Ritzen des Gebäudes kommen. Am späten Mittwochvormittag war noch nicht absehbar, wie lange sich der Einsatz noch hinziehen könnte.
Die Einsatzkräfte wurden am Dienstagnachmittag um etwa 13.15 Uhr alarmiert. Zwischenzeitlich war eine riesige Rauchwolke kilometerweit sichtbar – die leider auch einige Schaulustige anzog, die die Arbeit der Feuerwehrleute erschwerten (HIER liest du mehr dazu). Für die Kameraden wurde es jedenfalls eine lange Nacht. Zu Spitzenzeiten waren über 60 Kameraden im Einsatz.
„Der heutige Tag wird verstreichen“
„Jetzt kommt es darauf an, wie schnell es uns gelingt, ein Abrissunternehmen an die Einsatzstelle zu bringen“, so Hinsche. „Das ist massives Mauerwerk, zum Teil dicke Backsteinwände, zum Teil Stahlbeton. Der heutige Tag wird auf jeden Fall verstreichen.“
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Am Mittwochvormittag rückte dann besagter Statiker an, ein Bagger wurde organisiert. „Er machte Löcher in die Wände, und zwar an den Stellen, wo wir nicht herankommen“, sagte Hinsche am Nachmittag zur „Thüringer Allgemeinen“. Durch diese Öffnungen konnten Schläuche gelegt und Netzwasser eingebracht werden – ein mit Schaum versetztes Löschmittel, das tiefer in das Brandgut eindringt. „Wir sind relativ illusionslos, dass wir so herankommen. Ohne baulich tätig zu werden, werden wir keinen Erfolg erzielen.“
Kontrolliertes Abbrennen nicht möglich
Ein kontrolliertes Abbrennen des Gebäudes kam laut Hinsche nicht infrage: „Bei dem Einsatz auf dem ehemaligen Schlachthofgelände geht das nicht, schon allein, weil wir hier im urbanen Raum sind.“ Die wechselnden Windrichtungen erschwerten die Lage zusätzlich: Während sich der Rauch zunächst schnell über freies Gelände verzog, sorgte später aufkommender Nordost-Wind dafür, dass der Brandgeruch in weiten Teilen der Innenstadt wahrnehmbar war.
Auch am Mittwoch war die genaue Brandursache weiter unklar. Verletzte waren zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht bekannt. Die Kriminalpolizei ermittelt.