Es ist eine Geschichte, die in Erfurt bewegt. Ein einfacher Facebook-Beitrag hat ein wahres Kommentar-Gewitter ausgelöst, Hunderte Menschen hinterließen eine Reaktion. Vielen von ihnen äußerten sich enttäuscht, traurig, oder sogar wütend. Dabei hat eigentlich „nur“ ein neuer Laden aufgemacht. Aber eben an einer Stelle, die für viele Puffbohnen mehr ist als eine bloße Ladenfläche. Es ist ein Ort voller Erinnerung, mit einer jahrzehntelangen Geschichte, die am Ende ein tragisches Ende fand.
Nun schaltet sich eine weitere Ladenbesitzerin in die Diskussion ein – und findet deutliche Worte. Sie kann zwar nachvollziehen, dass viele darüber traurig sind, dass aus der ehemaligen Bäckerei Roth in der Magdeburger Allee jetzt ein anderer Laden geworden ist. Aus ihrer Sicht haben es die Erfurter aber selbst in der Hand, was mit ihrer Innenstadt passiert.
Erfurt: Diskussion um ehemalige Bäckerei
Zu den Leidtragenden der ganzen Diskussion gehört wohl Alexander Garn, der jetzt in den Räumlichkeiten der ehemaligen Bäckerei Roth sein Tattoo Studio eröffnet hat (wir berichteten). Er selbst ist gebürtiger Erfurter und seit sechs Jahren Tätowierer aus Leidenschaft. Dass in die Magdeburger Allee 129 kein neuer Bäcker eingezogen ist, dafür kann Alexander natürlich nichts. Die Hoffnung ist natürlich, dass hier jetzt eine ganz neue Tradition mit einem neuen Handwerk entstehen kann.
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Wie der neue Laden angenommen wird, hängt selbstverständlich von der Kundschaft in der Thüringer Landeshauptstadt ab. Das weiß auch Franziska vom Optiker „Einblick“ in der Erfurter Marstallstraße. Mit einem Facebook-Reel schaltete sie sich am Dienstag (24. Juni) in die Diskussion ein – und präsentierte eine knallharte Meinung.
„Ihr habt es in der Hand“
„Ich habe auf Facebook gesehen, dass ihr euch tierisch über den Verbleib von Bäckerei Roth aufgeregt habt auf der Magdeburger Allee, dass sie jetzt zum Tattoo-Studio geworden ist“, sagt sie in dem Beitrag. „Und dass auch so viele Läden inzwischen einfach Barbershops, Dönerläden oder Tattoo-Läden geworden sind.“
Sie liefert dafür aber auch eine einfache Erklärung: „Liebe Erfurter, dann fragt euch doch mal: Wo seid ihr denn? Unterstützt ihr euren Einzelhandel oder lieber Großkonzerne und das Internet?“
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Der Großteil ihrer Kunden würde mittlerweile nicht mehr aus Erfurt kommen, erklärt die Optikerin weiter. „Also bitte, ihr habt es in der Hand, wie individuell, vielfältig und bunt Erfurt ist.“ Ihr Appell: Die Puffbohnen sollten wieder mehr in die Stadt gehen und dort den Einzelhandel aktiv unterstützen. „Aber bitte meckert doch nicht rum“, so die Optikerin.