Wie heißt es so schön? „Die fetten Jahre sind vorbei.“ Das bekommen auch die Erfurter zu spüren. Bei einem Blick auf die Preisschilder in den Kaufhallen folgt nicht selten ein überraschter Gesichtsausdruck. Fleisch, Obst, Gemüse – alles wird teurer.
Auch das Wohnen in Erfurt ist im Vergleich zu anderen Regionen Thüringen eine eher kostspielige Sache. Das zeigt auch der neue Mietspiegel schwarz auf weiß. Trotzdem lohnt sich für alle Einwohner ein Blick auf die Zahlen, um bei der nächsten angekündigten Mieterhöhung nicht böse auf die Nase zu fallen.
Erfurt: Was der Mietspiegel zeigt
In Erfurt auf die Schnelle eine Wohnung zu finden ist genauso einfach wie mal eben seine Steuererklärung zu machen – unmöglich. Die Nachfrage ist hoch, besonders bei kleineren Wohnungen und das wissen auch die Vermieter. Dementsprechend setzen sie den Mietpreis fest beziehungsweise kommen regelmäßig mit Mieterhöhungen um die Ecke. Damit das alles in einem Rahmen bleibt und auch alle Einwohner einen transparenten Überblick haben, ob das, was der Vermieter verlangt, wirklich gerechtfertigt ist, gibt es den Mietspiegel.
+++ Momo stirbt bei Bus-Unfall in Erfurt – die Worte seiner Familie sind kaum auszuhalten +++
Dieser wird alle paar Jahre erneuert. Der Mietspiegel für Erfurt lag vergleichsweise lange vor – bereits seit 2022 – und wurde 2024 verlängert. Zum Sommer 2025 erschien nun die neue Version. Und diese zeigt klar, was viele schon geahnt haben: Wohnen in Erfurt ist teurer geworden. Ein Beispiel: Für Wohnungen, die zwischen 1991 und 2001 gebaut wurden, lag die Kaltmiete zuletzt bei 6,40 bis 10 Euro pro Quadratmeter. Seit 2025 gilt nun eine Spanne von 6,65 bis 11,80 Euro. (>>HIER<< kommst du zu den ausführlichen Werten des Mietspiegels für Erfurt.)
Erfurt: Mieten steigen – besonders bei kleinen Wohnungen
Das macht schon ordentlich etwas aus. Rechnen wir das an einem Beispiel vor und gehen der Einfachheit von den höchstmöglichen Mietpreisen aus: Eine 50-Quadratmeter-Wohnung (Baujahr 1991 bis 2011) hätte vor der Erhöhung 500 Euro kalt gekostet. Nun sind es 550 Euro. Das sind aufs Jahr gerechnet 600 Euro mehr – ohne Nebenkosten.
Mutmaßlich werden sich auch etliche Wohnungseigentümer den neuen Mietspiegel für Erfurt zu Gemüte führen und hier und da Mieterhöhungen herausschicken – was ja auch angemessen sein kann. Unter der Voraussetzung, dass die Miete innerhalb von drei Jahren nicht mehr als 15 Prozent gestiegen ist. Diese sogenannte Kappungsgrenze gilt auch in Erfurt.
Mehr News:
Der neue Mietspiegel schafft Transparenz – aber auch Unsicherheit. Für viele Mieter in Erfurt bedeutet er konkret höhere Kosten. Für Vermieter ist er Grundlage für rechtlich abgesicherte Erhöhungen. Wer seine Wohnung hält oder eine neue sucht, kommt an den Zahlen nicht vorbei. Klar ist: Günstiger wird es so schnell nicht wieder.