„Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo die nächste Baustelle her“ – dieses Motto scheint Erfurt gerade großzuschreiben. Klar, jeden Sommer steigen mit den Temperaturen auch die Baustellen, doch solch ein Ausmaß wie in diesem Jahr, haben wir in der Blumenstadt wohl noch nie erlebt.
Da scheint selbst die Stimmung im Erfurter Rathaus überzukochen.
Erfurt ist Baustellen-Land
Magdeburger Allee, Frankestraße, Eisenacher Straße, Nordhäuser Straße – die Liste an Baustellen in Erfurt scheint länger und länger zu werden und jeden Tag kommt gefühlt eine neue dazu. Immer wieder kommt das Gesprächsthema in der Hauptstadt auf und jedes Mal scheint das Verständnis für die Stadt und ihre Planung weiter zu sinken.
+++ Erfurt: Das Baustellen-Karussell dreht sich weiter – und ich dreh durch +++
Klar, manche Sachen müssen einfach gemacht werden und die wenigsten Baustellen werden nach Plan fertig. Wenn dann noch Havarie-Fälle dazu kommen, ist das Chaos perfekt. Unsere Redaktion wollte mit einem Verantwortlichen sprechen, herausfinden, was in diesem Jahr in Erfurt die besondere Herausforderung ist. Aufklären, warum die Lage in der Blumenstadt gerade so frustrierend ist. Doch durch die aktuelle Situation scheinen selbst im Rathaus die Nerven blank zu liegen. Denn von dort dringen deutliche Worte zu Thüringen24.
„Koordinieren all diese Baustellen, soweit dies möglich ist“
„Ja, wir bauen! Und Bauen ohne Einschränkungen hat leider noch keiner erfunden. Ja, wir bauen viel! Aber wir alle wollen Strom, Wasser, Bus und Bahn, Bäume, schnelles Internet und Gas. Und wir wollen sanierte Straßen und Brücken. Und ja, wir koordinieren all diese Baustellen, soweit dies möglich ist. Havarien natürlich ausgeschlossen. Und ja, wir versagen auch Baustellen, wenn wir das können“, antwortet die Pressesprecherin der Stadt Erfurt auf die Anfrage von Thüringen24.

Mehr als um Verständnis werben könnten sie nicht. „Dass wir alle es danach schöner und besser haben. Seien Sie versichert: Die zuständigen Kolleginnen und Kollegen tun alles, um das Bau-Geschehen bestmöglich zu koordinieren. Wir werden auch nicht müde, dies immer wieder zu betonen, weil es uns leider zu oft abgesprochen wird. Aber rund 4.000 Baustellen pro Jahr – ohne Havarien – sind einfach eine riesige Nummer für eine Stadt wie Erfurt (auf die Größe bezogen)“, heißt es weiter.
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Wieso werden denn Baustellen nicht verschoben? Warum besteht die Notwendigkeit, alles zur selben Zeit durchzuziehen? Fragen, die wir gerne dem oder der Verantwortlichen gestellt hätten – vielleicht hätten die Erfurter dann auch etwas mehr Verständnis entwickelt. So ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Frust wieder hochkocht und in die nächste Runde geht.