Wer Erfurt besucht, hat meistens einiges auf seiner To-Do-Liste: Dom und Severikirche besichtigen, ein Foto mit dem Schriftzug auf dem Petersberg machen und einmal über die Krämerbrücke schlendern. Und direkt dort wartet für viele auch direkt das ein Highlight. Der Eiskrämer Goldhelm.
Nicht erst seit gestern zieht die Eismanufaktur mit ihren einzigartigen Kreationen Dutzende Erfurter und Touristen an. Über die Jahre ist ein regelrechter Hype entstanden und an heißen Tagen stehen sich die Schleckermäuler an den drei Anlaufstellen rund um die Erfurter Krämerbrücke die Füße in den Bauch, um an eine der besonderen Kugeln heranzukommen. Auch Reiseexperten haben den Eiskrämer zu einer DER Top-Eisdielen Deutschlands geführt. Doch ist der Hype überhaupt gerechtfertigt?
Ein Kommentar
Erfurt: Hype um Goldhelm reißt nicht ab
An den Wochenenden, besonders im Sommer platzt die Krämerbücke oft aus allen Nähten. Das liegt nicht selten mitunter an der ellenlangen Schlange, die sich vor dem Goldhelm-Eisladen bildet. Zugegeben, die Sorten sind wirklich außergewöhnlich. Von Eis mit Ziegenkäse, Brückentrüffel, Milchreis bis hin zu Erdbeer-Champagner lässt der kreative Eismacher keine Wünsche übrig. Als Topping gibt es immer ein Stückchen Schokolade oder eine feine Brückentrüffel-Praline oben drauf.
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Da dürfte es wenig verwundern, dass der Eiskrämer aus Erfurt beim deutschlandweiten Ranking der Reiseexperten von Sixt den fünften Platz belegt. Eine Rolle spielten dabei auch die Google-Bewertungen. Hier räumt Goldhelm mit 4.7 von 5 Sternen ab. Laut den Sixt-Experten muss man 2 Euro für eine Kugel hinblättern. Aber eingefleischte Fans wissen: Mit 2 Euro kommt man mitunter nicht weit. Oft bewegt man sich in diesem Rahmen, wenn man „Standard-Sorten“ wie „Käptens Karamell“ oder „Mapinou“ (Marzipan, Pistazie, Nougat) haben will. Bei ausgefalleneren Sorten ist man schnell bei 2,50 Euro. Wer eine selbstgebackene Waffel will, legt noch einen Euro drauf.

Doch ist das Ganze wirklich den Hype wert? Ich bin geteilter Meinung. Die Eiskreationen sind auf jeden Fall etwas Besonderes. Wann bekommt man in Thüringen so etwas wie Safran-Eis oder Trüffel-Eis? Aber manchmal greift man mit den außergewöhnlichen Sorten einfach ins Klo. Dessen sollte man sich bewusst sein. Bei mir war das beispielsweise mit dem Avocado-Eis der Fall. Ich liebe Avocados und bin auch recht experimentierfreudig. Doch diese Sorte war nix für mich. Es schmeckte nicht eklig. Aber einfach merkwürdig. Meine Geschmacksnerven waren schlichtweg überfordert.
Es gibt gute Alternativen
Ebenso erging es mir mit einer Erdbeer-Sorbet-Variante. Dass die Preise dann für eine Kugel so hoch sind, macht das Ganze noch etwas ärgerlicher. Aber klar, Geschmäcker sind eben verschieden. Und wie heißt es so schön: Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Die Standart-Sorten sind auf jeden Fall eine sichere Bank und immer lecker. Allerdings gibt es in Erfurt noch andere Eisdielen wie zum Beispiel Riva, die auch Schokolade, Pistazie oder salziges Karamell anbieten. Geschmacklich bewegen diese sich auf dem gleichen Niveau bei einem niedrigeren Preis. Fairerweise sollte ich erwähnen, dass man aber auch hier oft anstehen muss.
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Wer auf ausgefallene Eis-Geschmäcker wie Chai, Ziegenkäse, Lupinen, Tonkabohne, Trüffel, Avocado und Co. steht und keine kulinarische Zusammensetzung scheut, der sollte sich getrost in die langen Goldhelm-Schlangen auf der Erfurter Krämerbrücke einreihen. Wer eher Sorten wie Vanille, Schoko, Himbeere und Joghurt mag, ist bei anderen Eisdielen wie Riva oder San Remo deutlich besser und günstiger bedient.