Erfurt ist bekannt für seine Altstadt, die Jahrhunderte Geschichte in sich trägt. Die Thüringer Landeshauptstadt zieht Besucher aus aller Welt an, die das historische Erbe hautnah erleben wollen. Doch hinter den Kulissen hat sich zuletzt eine Krise zu gespitzt, die beinahe ein zentrales Wahrzeichen der Stadt getroffen hätte.
In den vergangenen Wochen wurde in Erfurt intensiv über die Zukunft eines besonderen Ortes beraten. Ein Ort, der weit über die Stadtgrenzen hinausstrahlt und zum Symbol für das jüdische Leben im Mittelalter geworden ist. Die Situation war ernst, die Stimmung angespannt.
Erfurt: Mitarbeitermangel bringt Welterbe in Gefahr
Die Rede ist von der Alten Synagoge. Das Museum, das seit 2023 zum UNESCO-Welterbe gehört, stand kurz vor der Schließung. Grund dafür: Akuter Personalmangel. Mehrere Mitarbeitende haben das Haus in den vergangenen Monaten verlassen. Der Zeitpunkt hätte kaum ungünstiger sein können. Denn ein im Sommer verhängter Einstellungsstopp machte es unmöglich, offene Stellen zu besetzen. Damit drohte das Welterbe buchstäblich handlungsunfähig zu werden. Das berichtet der MDR.
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Am Donnerstag tagte die Stadtspitze in Erfurt in einer eiligen Krisensitzung. Dabei wurde entschieden, wie der Betrieb der Alten Synagoge aufrechterhalten werden kann. Laut Stadtverwaltung sollen vorerst Mitarbeitende aus anderen Kulturbereichen und Museen abgezogen werden. Über den zusätzlichen Einsatz von Honorarkräften werde ab dem kommenden Jahr beraten. Dass die Welterbestätte weiterhin geöffnet bleiben kann, hat für die Stadt oberste Priorität, sagt Kulturdezernent Lars Bredemeier (CDU) gegenüber dem MDR. Eine Schließung anderer Museen zugunsten der Alten Synagoge sei jedoch vorerst nicht nötig. Damit konnte Erfurt eine Eskalation verhindern – zumindest vorerst.
Besucherandrang überfordert die Kapazitäten
Seit der Ernennung zum UNESCO-Welterbe hat sich die Alte Synagoge zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Laut der Erfurter UNESCO-Beauftragten Maria Stürzebecher kommen inzwischen bis zu 1.000 Gäste pro Tag in die Alte Synagoge. Vor der Ernennung seien es täglich rund 150 bis 200 Gäste gewesen. Der wachsende Andrang zeigt das enorme Interesse, erhöht aber zugleich den Druck auf das Museumsteam.
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Die Stadt Erfurt steht nun vor der Aufgabe, langfristige Lösungen zu finden. Denn der kulturelle Schatz im Herzen der Altstadt soll nicht nur überleben, sondern auch in Zukunft glänzen.
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