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Viren-Alarm in Thüringen: Was du jetzt über die Asiatische Tigermücke wissen musst

Viren-Alarm in Thüringen: Was du jetzt über die Asiatische Tigermücke wissen musst

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Die Asiatische Tigermücke ist dafür bekannt, dass sie besonders aggressiv ist und verschiedene Viren übertragen kann. Foto: Imago

Forscher des Friedrich-Löffler-Instituts haben im Süden Jenas, insbesondere auf dem Friedhof, die Asiatische Tigermücke nachgewiesen. Die Mücke ist dafür bekannt, dass sie besonders aggressiv ist und verschiedene Viren übertragen kann. Thüringen24 hat bei den Experten vom Friedrich-Löffler-Institut nachgefragt, was jetzt zu beachten ist.

Wie erkenne ich die Asiatische Tigermücke?

Die Mücke ist kleiner als heimische Mücken und auffällig schwarz-weiß gestreift.

Welche Krankheiten kann die Asiatische Tigermücke übertragen?

Neben dem Chikunguya-Fieber kann die Mücke auch Dengue-Fieber und möglicherweise auch das Zika-Virus übertragen. Alle drei Krankheiten sind in Deutschland nicht verbreitet, es gab allerdings schon Fälle von Chikunguya-Fieber und Dengue-Fieber in Italien und Südfrankreich. Dort wurden sie, so die Experten, von der Tigermücke übertragen.

Wie wahrscheinlich ist es, dass die Population in Jena diese Krankheiten überträgt?

Bevor die Population in Jena Krankheiten übeträgt, muss sie einen Menschen finden – zum Beispiel einen Touristen, der vorher in Indien war –, der eine der Krankheiten hat. Erst dann wird diese auch von den Mücken übertragen. Dass dies in Jena passiert, halten die Forscher für sehr unwahrscheinlich.

Lässt sich die Population zurückdrängen?

Ja, zum Beispiel durch längere Frostperioden oder durch sehr abwechslungsreiches Wetter. Beides mögen die Mücken nicht.

Was kann ich tun, damit sich die Asiatische Tigermücke nicht weiter verbreitet?

Das regelmäßige Entleeren von Blumenuntersetzern, Gießkannen, Eimern, Vogeltränken und Futternäpfen in Gärten und auf Balkonen entzieht der Mücke mögliche Brutgelegenheiten. Auf Wasseransammlungen in Plastikspielzeug, Flaschen und Windlichtern sollte geachtet werden.
Auch Autoreifen sollten nicht unter freiem Himmel gelagert werden, da sich im Reifeninneren Wasser stauen kann und diese Ansammlungen ideale Brutplätze für die Mücke darstellen. Auf Friedhöfen sollten Friedhofsvasen und Pflanzgefäße regelmäßig entleert und gereinigt werden. Befüllte Gefäße sind mit Deckeln oder Netzen abzudecken. Auch chemische Bekämpfungsmethoden sind möglich.

Muss ich jetzt Angst haben, vor die Tür zu gehen?

Nein, definitiv nicht. Die Mücke ist zwar aggressiver, allerdings überträgt sie bisher keine für Menschen gefährliche Krankheiten.

Was müssen Allergiker beachten?

Die Asiatische Tigermücke ist für Allergiker nicht gefährlicher als die heimischen Mücken.

Sind die auftretenden Hautreizungen größer als bei der heimischen Mücke?

Eigentlich nicht. Wie der Mensch auf einen Mückenstich reagiert, ist immer unterschiedlich. Bisher wurden bei den Stichen keine größeren Unterschiede festgestellt.

Wie ist die Asiatische Tigermücke überhaupt nach Jena gekommen?

Ein häufiger Übertragungsweg ist das Auto. Da die weiblichen Mücken, die das Blut für die Bildung der Eier benötigen, sehr aggressiv sind, verfolgen sie Menschen auch bis ins Auto. So können sie weite Strecken zurücklegen und beim nächsten Stopp am Rastplatz eine neue Population bilden. Die Mücke selbst fliegt nur wenige hundert Meter weit und kann sich von alleine nur sehr langsam verbreiten.

Was macht jetzt die Stadt Jena?

Im Bereich der Stadtverwaltung Jena wurde eine Arbeitsgruppe etabliert, die sich aktuell mit der Problematik befasst. Die Arbeitsgruppe wird dabei von Experten und Institutionen auf Landes- und Bundesebene beraten.

Hintergrund: Experten weisen Asiatische Tigermücke in Jena nach