Es sind Menschen wie Jerome, die die neuen Bürgergeld-Beschlüsse der Bundesregierung wohl in Zukunft am härtesten treffen werden. „Wir werden die Mitwirkungspflichten deutlich verstärken, wir werden auch die Sanktionsmöglichkeiten deutlich erhöhen“, hatte Bundeskanzler Friedrich Merz verlautbaren lassen. Bedeutet auch: Termine schwänzen oder einfach Job-Angebote aus Faulheit ablehnen, wird künftig nicht mehr so einfach möglich sein.
Derzeit jedoch scheint das noch relativ problemlos zu funktionieren. Zumindest, wenn man sich die aktuelle Folge „Armes Deutschland“ bei RTL Zwei anschaut. In der, am 14. Oktober 2025 ausgestrahlten Sendung, ist wieder einmal Bürgergeld-Empfänger Jerome aus Hamm zu sehen. Dieser hatte in der Sendung spontan ein Angebot bekommen.
Bürgergeld-Empfänger bekommt ein gutes Angebot
Der Inhaber eines Pfandleihhauses hatte Jerome angeboten, ihn für Haushaltsauflösungen einzustellen. 500 bis 700 Euro könnte der Mann, der seit sechs Jahren arbeitslos ist, dort verdienen. Zunächst zeigte sich Jerome auch interessiert, steckte die Karte des Herrn ein. Doch danach verlief die Sache im Sande.
„Ich würde auch gerne ein wenig aushelfen, so ist es nicht“, erklärt Jerome auf Nachfrage von RTL Zwei, „habe ich mir auch so überlegt, aushelfen kann ich ja, aber für 500 Euro kann ich für den Staat nicht arbeiten. No way!“
Doch warum diese ablehnende Haltung? „Ich zahle ja Steuern“, hat sich der Arbeitslose ausgerechnet, „bei so einem 500-Euro-Job muss ich ja auch Steuern zahlen, oder nicht? Wenn ich das Geld bekomme … Ich kenne mich wie gesagt, damit nicht aus.“
„Momentan habe ich selber Probleme“
Wie auch? So hat Jerome ja noch nie über eine längere Zeit hinweg einen Job gehabt. Dazu hat Jerome noch eine weitere Ausrede in petto, warum er auf das Jobangebot nicht reagiert hat. „Warum ich mich bis jetzt nicht bei ihm gemeldet habe, ist, weil wir hier auch genug zu tun hatten. Also so den Zeitpunkt, zu dem ich ihn anrufen konnte, und generell irgendwas abklären konnte, hatten wir jetzt nicht“, so Jerome. Schließlich habe er seine Wohnung auf Vordermann gebracht, musste täglich durchfegen … „Momentan habe ich selber Probleme, und wenn ich Probleme habe, kann ich nichts machen”, so Jerome. Er wolle sich aber sicher noch bei dem Leihhaus-Chef melden. Ob das Angebot dann aber noch steht, darf bezweifelt werden.
Wichtig: Nicht alle Bürgergeld-Empfänger sind wie Jerome. Die meisten wollen schnellstmöglich zurück in Lohn und Brot. So wie Ex-Bundesligastar Eike Immel.




