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Aldi trifft drastische Sortiments-Entscheidung – diese Produkte werden gestrichen

Aldi setzt eine Sortiments-Umstellung konsequent fort und wird den Kunden einige günstige Produkte bald nicht mehr anbieten.

Aldi
© IMAGO / Martin Wagner

Aldi: So wurde aus einem kleinen Laden ein Discounter-Riese

Seit Jahrzehnten gilt Aldi als zuverlässiger Discounter, wenn es um niedrige Preise für gute Qualität geht. Doch das international agierende Unternehmen will zukünftig für mehr als nur günstige Preise stehen – und setzt seine Tierwohl-Offensive mit einer drastischen Entscheidung fort.

So wird sich das Fleisch-Sortiment in den Kühltheken bei Aldi Nord und Aldi Süd bald dauerhaft ändern und einige Produkte dann nicht mehr zu kaufen sein.

Aldi stellt Sortiment aus Kühltheke um

Denn nachdem Aldi bereits entschieden hatte, Frischfleisch langfristig nur noch aus den höheren Haltungsformen 3 und 4 anbieten zu wollen (wir berichteten), will das Unternehmen diesen Schritt nun auch bei gekühlten Fleisch- und Wurstwaren, zum Beispiel Salami-Aufschnitt, Schinken und Co., gehen.

Die Pläne laufen unter dem Motto „Haltungswechsel“ und sehen eine schrittweise Umstellung des Sortiments vor. So will Aldi bis 2025 vollständig auf Ware aus Haltungsform 1 verzichten – diese steht für „Stallhaltung“ und erfüllt gerade einmal die gesetzlichen Mindeststandards in der Tierhaltung.

Bis 2026 sollen dann ein Drittel der genannten Waren aus Haltungsform 3 und 4 stammen. Diese bezeichnen jeweils „Außenklima“ oder „Premium“ und beziehen sich auf mehr Platz, Zugang zu frischerer Luft und besseres Futter für die Tiere. Bis 2030 sollen dann ausschließlich Waren aus den Formen 3 und 4 angeboten werden.

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Aldi-Änderung sorgt für gemischte Reaktionen

Für Aldi kennzeichnet die Umstellung den „nächsten logischen Schritt“, erklärt Julia Adou, Director Corporate Responsibility bei Aldi Süd. „Aldi steht für Gutes für alle. Das heißt auch, dass wir allen einen nachhaltigen Einkauf ermöglichen möchten“, erklärt auch Katrin Beyer, Business Unit Director Category Management bei Aldi Nord.

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) bewertet die Entscheidung ebenfalls positiv, schließlich wünschten sich auch die Verbraucher eine bessere Tierhaltung – und der Lebensmitteleinzelhandel sende damit ein wichtiges Signal an die Höfe, „dass die Nachfrage nach Produkten aus tiergerechterer Haltung steigt und sich damit Geld verdienen lässt.“


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Die Organisation Foodwatch kritisiert dagegen, dass auch die Haltungsformen 3 und 4 nichts am „Elend der Tiere“ ändern werde. Mehr Platz schütze nicht vor “ Lungenentzündungen, Abszessen und Kannibalismus.“ Helfen würden nur „lückenlose Gesetze für mehr Tiergesundheit.“ (mit dpa)