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Aldi krempelt Sortiment um – Kunden müssen jetzt draufzahlen

Aldi macht ernst. Und die Konkurrenz zieht mit. Bald dürften die Verbraucher die Entwicklung am Geldbeutel merken.

© IMAGO/Bihlmayerfotografie

Aldi: So wurde aus einem kleinen Laden ein Discounter-Riese

Mit knapp 12.000 Filialen weltweit gehören Aldi Süd und Aldi Nord zu den erfolgreichsten Discountern. In diesem Video zeigen wir, wie Aldi zum Discounter-Riese wurde.

Seit Aldi angekündigt hat, Fleisch aus niedrigen Haltungsformen aus dem Kühlregal zu verbannen, sind viele Konkurrenten nachgezogen. Aldi Süd drückt bei dem Thema weiter auf die Tube.

Nach eigenen Angaben hat der Discounter zu Beginn des Jahres einen neuen Meilenstein erreicht. Die Entwicklung werden Kunden früher oder später am Preis bemerken.

Aldi-Entscheidung kommt nicht von ungefähr

Immer mehr Kunden ist nicht mehr egal, wie das Tier gelebt hat, das auf dem Teller landet oder die Milch für Kaffee oder Müsli produziert. Dem Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zufolge nimmt die Zahl der Menschen, die täglich Fleisch konsumieren in Deutschland immer mehr ab. Der Anteil liege nur noch bei 26 Prozent.


Mehr Themen: Aldi: Nächste Pfand-Revolution – Kunden schauen ganz genau hin


Diversen Umfragen zufolge sind Verbraucher bereit, mehr Geld für Fleisch zu zahlen, wenn sicher ist, dass es aus tierwohlgerechter Haltung stammt. Und das müssten sie in dem Fall auch, wie neue Zahlen zeigen.

Qualität hat seinen Preis – auch bei Aldi

Denn wenn Landwirte höhere Tierwohlstandards erfüllen sollen, müssen sie im ersten Schritt viel Geld investieren. Nach Angaben des Vereins „Land.Schafft.Werte“ liegen die Mehrkosten für höhere Tierwohl-Standards in den Stallungen aktuell jährlich bei zwei Milliarden Euro. Bald sollen es pro Jahr vier Milliarden sein. Kosten, die durch Prämien und Subventionen gedeckt werden sollen. Und am Ende auch auf die Verbraucher zukommen.


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Noch ist unklar, wer genau die Kosten zahlen soll. Jeder Steuerzahler, etwa durch eine Art Tierwohl-Steuer, vergleichbar mit dem Solidaritätszuschlag – oder nur die Konsumenten selber, etwa durch Erhöhung der Mehrwertsteuer auf tierische Produkte von 7 auf 19 Prozent oder eine Tierwohlabgabe (40 Cent pro Kilogramm Fleisch)? Fest steht: Die Entscheidung für mehr Tierwohl bei Aldi, Lidl und Co. – sie wird am Ende auch den Geldbeutel der Konsumenten treffen.

Und das mit immer größeren Tempo. Wie Aldi Süd zuletzt bekannt gab, ist bereits die Hälfte der Fleischprodukte bei dem Discounter auf die Haltungsformen 3 und 4 umgestellt worden. Bei Putenfleisch und Trinkmilch sind es bereits 100 Prozent. Konkurrent Lidl hat angekündigt die 50-Prozent-Marke bei Fleisch im kommenden Jahr erreichen zu wollen. Die Hoffnung vieler Tierschützer: Viele Kunden werden durch diese Umstellung und die damit verbundenen, höheren Preise, nach und nach dazu gedrängt, bewusster Fleisch zu konsumieren.