Edeka, Rewe und Co. folgen als Lebensmittelhändler für den Otto-Normal-Verbraucher gerne den aktuellen Trends. Was sich besser verkauft, ist klar auch besser fürs Geschäft. Und die Trends setzen seit jeher vor allem die jüngeren Kunden.
So werden einige Lebensmittel immer seltener gekauft, meist nur noch von der älteren Kundschaft, die vor allem traditionelle Gerichte liebt und ihren Einkaufsgewohnheiten treu bleibt. Da liegt die Vermutung nahe, dass diese Produkte bei Rewe, Edeka und Co. immer weiter an den Rand gedrängt und vielleicht sogar komplett verdrängt werden. Eine Studie gibt jetzt Aufschluss.
Edeka, Rewe und Co. passen sich Ernährungsgewohnheiten an
Wer kauft heutzutage noch Kondensmilch, Schmalz oder Kaffeefilter? Jeder hat doch eine Pad-Maschine oder will zumindest „richtige Milch“ in seinem Kaffee haben. Auch Schmalz wurde bereits vor längere Zeit durch Butter oder verschiedene Öle ersetzt. Dieser Trend dürfte sich auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen.
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So haben sich die Ernährungsgewohnheiten verändert. Die Generation der Wiederaufbauer stirbt langsam aus. Wie Consumer Panel Services (zugehörig zur Yougov) im Rahmen einer Studie festgestellt hat, konsumierte diese Generation deutlich mehr Schmalz, Sauerkraut und Co. als alle nachfolgenden.
Edeka, Rewe und Co: Werden diese Lebensmittel verschwinden?
Am Beispiel Schmalz lässt sich veranschaulichen, wie sehr sich die Ernährungsgewohnheiten der verschiedenen Generationen unterscheiden. So entfallen etwa 41 Prozent des Gesamtumsatzes auf die Wiederaufbauer (vor 1952 geboren). Auch bei den Babyboomern (57 bis 71 Jahre alt) sind es noch gute 36 Prozent, bei der Generation X (42 bis 56) hingegen nur noch 17 Prozent. Millenials (27 bis 41 Jahre) und iBrains (12 bis 26) sind nur noch für sechs Prozent des Umsatzes verantwortlich.
Auch Kondensmilch und Kaffeesahne oder auch Kaffeefilter entfallen zu zwei Dritteln auf Wiederaufbauer und Babyboomer und nur zehn Prozent auf die zwei jüngsten Generationen. Auch Sauerkraut- und Rotkohl-Konserven sind kaum gefragt. Nur 15 Prozent der Millenials und iBrains kaufen sie noch.
Edeka, Rewe und Co: Trend geht zu pflanzlichen Alternativen
Unterm Strich erwartet Handelsexperte und Studienautor Robert Kecskes einen weiteren Bedeutungsverlust von vor allem tierischen Produkten für die Kosumenten. Auch Kaffeesahne und Co. könnten „Gefahr laufen, zu Auslaufmodellen des kulinarischen Erbes unserer Großeltern zu werden“. Das dürfte auch die Hersteller der Markenprodukte unter Druck setzen.
Ein Grund dafür ist unter anderem der Trend zur pflanzlichen Ernährung. Alternativen zu Milch, Joghurt und Quark werden von Millenials und iBrains häufiger gekauft. Sie machen etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes aus, während Babyboomer auf gerade einmal sechs Prozent kommen.
(mit dpa)