Dass sich die Produkte bei Edeka, Kaufland, Rewe und Co. in den Regalen immer mal wieder ein bisschen verändern, ist nicht ungewöhnlich. Mal hat die Pizza eine neue Rezeptur, mal ist die Butter wieder teurer geworden. Ein beliebtes Produkt erweist sich jetzt allerdings als waschechte Mogelpackung, denn hier gibt es plötzlich weniger Inhalt zu einem höheren Preis.
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat den Übeltäter enttarnt. Bei diesem Produkt sollten Kunden genau aufpassen, wenn sie bei Edeka, Kaufland, Rewe und Co. einkaufen gehen.
Edeka, Kaufland, Rewe und Co.: Beliebtes Produkt abgestraft!
Jede zweite Beschwerde, die bei der Verbraucherzentrale Hamburg im April einging, handelte von den Produkten einer Firma: den Kaffeeprodukten der Jacobs Douwe Egberts (JDE). Insbesondere die Jacobs 3in1 Classic Kaffeesticks führten zu wütenden Kunden bei Edeka, Kaufland, Rewe und Co. – nun wurden sie zur Mogelpackung des Monats gekürt.
Hauptsächlich sind die Jacobs Kaffeesticks von der dreisten Preiserhöhung in den Regalen von Edeka, Kaufland und Co. betroffen. Zwar enthält eine Packung immer noch zehn Sticks, doch die Füllmenge wurde von 18 auf 12 Gramm reduziert, wie „swyrl“ berichtet. Das spiegelt sich allerdings nicht im Preis wider. Bei vielen Händlern erhöhte sich dieser nämlich von 2,69 Euro auf 2, 79 Euro. Gemessen am Packungsgewicht ist das eine Preiserhöhung von unfassbaren 56 Prozent! Auch bei anderen Sticks, wie den Jacobs 3in1 Caramel, Jacobs 3in1 Milka und Jacobs 2in1 wurden die Änderungen entdeckt.
Das sagt der Hersteller zu den Vorwürfen
Gegenüber der Verbraucherzentrale Hamburg erklärte JDE, dass die Anpassung Teil des „Health & Indulgence Programms“ sei. Zucker und Kaloriengehalt seinen bei gleichem Geschmack verringert worden. Man wolle Produkte mit einem besseren Nährwert und einer geringeren Umweltbelastung anbieten.
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Die Verbraucherzentrale gibt an, dass der Anteil an löslichem Bohnenkaffee zwar erhöht worden sei, die geringere Füllmenge allerdings zu einem Kaffeegehalt von 1,44 Gramm auf 1,2 Gramm bei einem Getränk von 180 Millilitern gesunken sei. So haben die Kaffeesticks nicht nur weniger Inhalt zum höheren Preis, sondern außerdem eine schlechtere Qualität. Um den gleichen Geschmack wie zuvor zu treffen, sei der Aroma-Anteil erhöht worden.
Zudem sei der Zuckergehalt pro Portion zwar weniger, aber nur, weil in jedem Stick auch weniger Produkt ist. Ein Blick auf die Nährwerttabelle zeigt: Anstatt wie vormals bei 54 Gramm Zucker pro 100 Gramm Kaffeepulver liegt der Anteil nun bei 56 Gramm.
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Die Verbraucherzentrale Hamburg sieht die Argumentation der JDE als Schönfärberei und Greenwashing an. Trotz der deutlich geringeren Menge Kaffeepulver sind die Sticks selbst nämlich nur um wenige Millimeter geschrumpft. Obendrein zeige die Zutatenliste, dass die Kaffeesticks nicht weniger süß als vorher seien.