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Urlaub in der Türkei: Bei diesem Anblick müssen Touristen schlucken – es ist nur ein schwacher Trost

Viele Deutsche machen jedes Jahr Urlaub in der Türkei. Doch sobald die Touristen aus dem Ferienflieger steigen, halten sie schon den Atem an.

© IMAGO/ZUMA Press Wire

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Urlaub in der Türkei wird stetig teurer – und dieser Trend dürfte sich auch in Zukunft fortsetzen. Schon seit Jahren müssen treue Fans des Bosporus-Landes jedes Jahr aufs Neue heftig schlucken, wenn sie aus dem Ferien-Flieger steigen und die ersten Preisschilder erblicken. Während in Deutschland 10 Prozent Inflation als Horror-Szenario gelten, müssen Bürger und Touristen in der Türkei das Vier- bis Achtfache schultern.

Zwar geht die Inflation langsam zurück, doch das ist nur ein schwacher Trost. Von einer wirklichen Entspannung der Preise kann keine Rede sein. Selbst bei sinkenden Teuerungsraten müssen Reise für Hotels, Gastronomie, Einkäufe und Co. deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch vor einem Jahr. Urlaub in der Türkei bleibt ein kostspieliges Vergnügen.

Urlaub in der Türkei: Inflation geht zurück, bleibt aber extrem hoch

Zwar sankt im April die Inflationsrate auf durchschnittlich 37,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit verzeichnet die Türkei den elften Rückgang in Folge. Noch im März lag die Teuerung bei 38,1 Prozent. Dennoch zeigt sich: Auch wenn der Anstieg der Preise sich etwas verlangsamt, bleibt das Preisniveau hoch. Für den Urlaub in der Türkei bedeutet das weiterhin spürbar höhere Ausgaben, insbesondere für Unterkunft und Verpflegung (>>> hier ein heftiges Beispiel).

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Die Landeswährung Lira verlor in den letzten Monaten erneut stark an Wert und erreichte ein Rekordtief gegenüber dem US-Dollar. Einer von mehreren Gründen ist die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters und Erdogan-Konkurrenten Ekrem Imamoglu im März, die politische und wirtschaftliche Turbulenzen nach sich zog (>>> hier mehr dazu). Die Abwertung wirkt sich vor allem auf Importwaren aus, die in der Türkei eine große Rolle spielen. Da viele Güter und Rohstoffe aus dem Ausland bezogen werden, steigen die Kosten auch im Inland. Wer einen Urlaub in der Türkei plant, muss daher mit deutlich höheren Preisen für Alltagsprodukte rechnen.

Hotels und Gastronomie teurer und teurer

In Hotels, Cafés und Restaurants mussten Touristen im April fast 42 Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr. Auch Lebensmittel und alkoholfreie Getränke (+36 Prozent) haben sich erheblich verteuert. Noch deutlich heftiger als die Urlauber trifft es die Bürger in der Türkei. Ihre Wohnkosten kletterten seit April 2024 um 74 Prozent.

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Trotz dieser Herausforderungen hat die türkische Zentralbank ihre geldpolitische Strategie verschärft. Mitte April wurde der Leitzins von 42,5 auf 46,0 Prozent angehoben, um der Inflation entgegenzuwirken. Die Währungspolitik soll langfristig zu einer Stabilisierung führen. Für den Urlaub in der Türkei bedeutet dies jedoch keine kurzfristige Entlastung, da sich die Auswirkungen solcher Maßnahmen erst verzögert zeigen.


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Und überhaupt: Trotz des aktuellen Rückgangs der Teuerung warnt Fatih Karahan, Chef der türkischen Notenbank, vor weiteren bestehenden Inflationsrisiken. Die Währungshüter streben an, die jährliche Inflation bis Ende 2025 auf 24 Prozent zu senken. Doch für Touristen, die Urlaub in der Türkei machen möchten, wäre auch das noch ein ordentlicher Batzen Geld, den sie zusätzlich ausgeben müssten. (mit dpa)