Urlaub im eigenen Land ist bei vielen Deutschen nach wie vor extrem beliebt. Die Entfernungen sind kurz, es gibt keine Sprachbarrieren – und von der Nord- und Ostseeküste bis ins Allgäu hat Deutschland ja auch ein vielfältiges Angebot an ansprechenden Reisezielen.
Ein besonderes Highlight im Süden ist da natürlich der Bodensee – das „schwäbische Mittelmeer“, wie es im Volksmund gerne mal scherzhaft genannt wird. Bootsfahrten, Städtebummel durch Konstanz oder Friedrichshafen, ausgedehnte Spaziergänge an der Seepromenade oder direkt ins kühle Nass springen – Möglichkeiten zum Abschalten gibt es hier genug.
Ein Paar aus Norddeutschland erlebte jedoch eine böse Überraschung, als es nach seinem Bodensee-Urlaub wieder nach Hause zurückkehrte. Plötzlich landete beunruhigende Post im Briefkasten…
Urlaub am Bodensee hat Nachspiel
Ein kleines Detail hatte das Pärchen aus Norddeutschland nämlich bei der Urlaubsplanung im vergangenen Jahr nicht bedacht: In ihrer Ferienunterkunft in Meersburg – quasi direkt gegenüber von Konstanz am anderen Bodensee-Ufer gelegen – gab es leider kein WLAN. Also wurden die Mobilen Daten auf dem Handy aktiviert. So weit, so gut.
Doch rund vier Wochen nach dem Trip in den Süden der Republik flatterte im norddeutschen Zuhause plötzlich eine satte Handy-Rechnung ins Haus: Zusätzlich zur monatlichen Grundgebühr sollte die Frau plötzlich noch einmal 150 Euro draufzahlen!
Ein Fehler? Keinesfalls! Das Paar ist leider in eine Kostenfalle getappt, die nicht wenige Urlauber am Bodensee erwischt…
Teure Handy-Rechnung
Grund dafür ist die geographische Lage des Gewässers. Der Bodensee grenzt an Deutschland, Österreich und der Schweiz. Man kann also per Boot ganz einfach das Land wechseln – aber damit eben dann auch das entsprechende Mobilfunk-Netz.
Ohne WLAN greifen die meisten Handys je nach Standard-Einstellung auf das beste verfügbare mobile Netz zu. Und da Deutschland in Sachen Internet und Digitalisierung bekanntermaßen etwas hinterher hängt, war das leistungsstärkste Mobilnetz in der Bodensee-Region leider das aus der Schweiz! Und genau mit dem hatte sich das Handy der Frau automatisch verbunden, wie „Schwäbische.de“ berichtet.
Mehr News:
Obwohl sie sich stets auf deutschem Boden befand, machte die Frau aus Norddeutschland laut ihrem Handy also quasi Urlaub in der Schweiz. Das Problem: Die Schweiz gehört nicht zur EU – und daher galten für die Urlauberin auch nicht die EU-Roaming-Preise. Plötzlich wurde jeder Anruf und jede Internetnutzung zusätzlich kostenpflichtig. Wer beispielsweise aus der Schweiz ins deutsche Festnetz telefoniert, muss teilweise fast 1,50 Euro pro Minute zahlen!
Verbraucherzentrale warnt
Manche Handys informieren ihre Nutzer durch eine automatisierte SMS darüber, wenn sie in ein ausländisches Mobilfunk-Netz wechseln – und weisen sie auf die dort geltenden Konditionen hin. Falls das jedoch nicht passiert, warnt die Verbraucherzentrale bei Urlaubsreisen: „Stellen Sie die manuelle Netzwahl ein, wenn Sie in der Grenzregion zum Nicht-EU-Ausland Urlaub machen, dort wandern oder auch nur auf der Durchreise sind.“